Gastkommentar: Eine Mammutaufgabe
Medizinische Laboratorien sind verpflichtet, ihre Referenzintervalle periodisch zu überprüfen. Machen wir dazu doch einmal eine kleine Rechnung auf: Wie viele Tests enthält der Leistungskatalog Ihres Labors? 200, 400, 600? Wenn wir ganz vorsichtig von ca. 300 alters- und geschlechtsabhängigen Analyten ausgehen, ergeben sich bei durchschnittlich vier Partitionen (männlich, weiblich, Kinder, Erwachsene ...) über tausend Referenzintervalle, deren Ober- und Untergrenzen periodisch – typischerweise alle drei Jahre – überprüft werden sollen. Haben Sie die Stellenanzeige für die hauptberufliche Referenzintervallüberpüfung schon vorbereitet?
Wenn wir in unseren Laboratorien dieser Mammutaufgabe gerecht werden wollen, muss der Prozess sehr effizient gestaltet werden. Die hier vorgestellten Werkzeuge bieten Einsteigern auf der Basis von Excel Zugang zu den statistischen Grundlagen und eröffnen Fortgeschrittenen eine ganze Palette von Möglichkeiten für die automatisierte Überprüfung der Referenzintervalle im Sekundentakt.
Die Tools sollen aufwendige statistische Verfahren, die häufig große Fallzahlen, lange Rechenzeiten und Expertise für die Interpretation der Ergebnisse benötigen, keinesfalls ersetzen, sondern sinnvoll ergänzen. Es geht darum, auf einen Blick zu erkennen, wo der größte Handlungsbedarf besteht, um die Kräfte auf die Problemfälle fokussieren zu können.