Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterscheidet mehr als 120 Subtypen von zerebralen Tumoren, die sich durch ihre Wachstumsgeschwindigkeit und die zu erwartende Prognose, aber auch hinsichtlich ihres Ansprechens auf Therapien unterscheiden.
In den folgenden Schwerpunktbeiträgen fokussieren unsere Autoren auf die häufigsten und bedeutendsten intrakraniellen Tumoren: auf Glioblastome und Astrozytome als primäre Hirntumoren sowie auf die wesentlich häufigeren zerebralen Metastasen als Folge einer fortgeschrittenen Tumorerkrankung in anderen Organen. Allen gemeinsam ist, dass sie mit einer sehr ungünstigen Prognose für die Patienten einhergehen und der Bedarf an neuen Behandlungsoptionen folglich hoch ist.
Doch trotz vieler ungelöster Probleme kann von therapeutischem Stillstand keine Rede sein. Zunehmend finden präzisionsonkologische Ansätze Eingang in die Klassifikation, Diagnostik und auch Therapie zerebraler Tumoren, sodass bessere Abschätzungen der Prognose und zukünftig gezieltere Behandlungen möglich werden. Eine moderne molekular-neuropathologische Diagnostik, deren Erkenntnisse im ersten Schwerpunktbeitrag zusammengefasst sind, wird dazu beitragen, personalisierte Therapien auch im Gehirn weiter voranzutreiben.
Claudia Schöllmann