Jede Folge eines Fortsetzungskrimis beginnt oft mit einem Rückblick auf das, „was bisher geschah“. Damit soll dem Gedächtnis der Leserinnen und Leser auf die Sprünge geholfen und Neulingen der Quereinstieg erleichtert werden.
Auch wenn unsere Fortbildungsserie zu onkologisch relevanten Fragen aus der Biostatistik weniger aufregend sein mag als ein Krimi, möchten wir gerne die Idee kurzer, prägnanter Einführungen aus der Welt der Romane übernehmen. Denn hier wie dort fallen zu Beginn der Serie die entscheidenden Namen, die zum Verständnis des weiteren Verlaufs benötigt werden.
Statistische Signifikanz und p-Wert
So starteten wir diese Statistikserie in der vorigen Ausgabe von Trillium Krebsmedizin mit einer Erläuterung des p-Werts, ohne den keine klinische Studie auskommt, wenn es darum geht, die Signifikanz eines Ergebnisses zu belegen. Es war uns wichtig, darauf hinzuweisen, dass der p-Wert nichts über die Korrektheit oder die medizinische Bedeutung des Ergebnisses aussagt, sondern nur die Wahrscheinlichkeit angibt, mit der ein solches Ergebnis rein zufällig entstanden sein könnte. Diese (pessimistische) Nullhypothese wird in der Regel abgelehnt, wenn der p-Wert kleiner als 0,05 ist, denn dann liegt die Wahrscheinlichkeit für ein durch Zufall erklärbares Ergebnis unter 5 % – eine recht willkürlich gewählte Grenze, die deutlich macht, dass es in der Medizin keine hundertprozentige Sicherheit gibt.
Der Wahrscheinlichkeitsbegriff wird uns in dieser Serie immer wieder begegnen, denn er spielt in der Statistik eine zentrale Rolle. Rein formal ist er eine Zahl zwischen 0 und 1 oder 0 % und 100 %. An seine tiefere Bedeutung im Spannungsfeld zwischen objektiv zählbaren Häufigkeiten und subjektiven Annahmen werden wir uns in dieser Serie Schritt für Schritt herantasten.
Georg Hoffmann, Frank Klawonn