Beim fortgeschrittenen Mammakarzinom muss man unterscheiden zwischen den – eher seltenen – nur lokal fortgeschrittenen Befunden ohne sichtbare Fernmetastasen und einem bereits bei Diagnose fernmetastasierten Tumor. Beide Situationen können auch als Rezidiv eines primär in kurativer Absicht behandelten Mammakarzinoms auftreten. Bei nur lokal fortgeschrittenen Erkrankungen kann in manchen Fällen ein kurativer Anspruch bestehen, während es in der metastasierten Situation in erster Linie um den Erhalt der Lebensqualität, die Kontrolle von Symptomen und die Verlängerung des Überlebens geht. Bei der systemischen Therapie, die im letzteren Fall im Vordergrund steht, wird wie beim frühen Mammakarzinom anhand der molekularen Charakteristika des Tumors differenziert, aber die therapeutischen Optionen weisen in der metastasierten Situation größere Vielfalt auf: Neue Substanzklassen sind entweder bereits zugelassen (wie CDK4/6-Inhibitoren) oder stehen kurz davor (z. B. PARP-Inhibitoren, Immuncheckpoint-Inhibitoren).
Schlüsselwörter: lokal fortgeschrittenes Mammakarzinom, metastasiertes Mammakarzinom, endokrine Therapie, HER2-Blockade, Chemotherapie, CDK4/6-Inhibitoren, PARP-Inhibitoren, Immuncheckpoint-Inhibitoren