Das Mammakarzinom ist mit einem Anteil von 30,5% an allen Krebserkrankungen das häufigste Malignom der Frau in Deutschland, während sein Anteil an allen krebsbedingten Sterbefällen in Deutschland mit 17,4% nur etwas mehr als halb so hoch liegt – ein Hinweis darauf, dass beinahe die Hälfte aller Brustkrebserkrankungen mittlerweile heilbar ist. Voraussetzung dafür ist das Vorliegen eines frühen Mammakarzinoms, d. h. neben dem Primärtumor dürfen höchstens Metastasen in den regionären Lymphknoten vorliegen. Die kurativ intendierte Therapiestrategie beim frühen Mammakarzinom umfasst neben Operation und Bestrahlung in aller Regel eine systemische Therapie, deren Intensität und Zusammensetzung von der Biologie des Tumors abhängen. Maßgeblich dafür sind derzeit vor allem die Expression von Östrogen- und Progesteronrezeptoren sowie HER2 ebenso wie Merkmale, die die Aggressivität des Tumors beschreiben (histologisches Grading, Proliferationsindex, Risiko-Score in Genexpressions-Profilen etc.). Bei Hormonrezeptor-Positivität bieten sich vor allem endokrine Therapien, gegebenenfalls in Kombination mit Chemotherapien, an. Eine Reihe neuer zielgerichteter Substanzen befindet sich gerade in der klinischen Prüfung.
Schlüsselwörter: frühes Mammakarzinom, systemische Therapie, endokrine Therapie, Chemotherapie