Am IMBA (Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften) wurde ein neuartiges Modellsystem für Hirntumoren entwickelt, um die Wirkung von Krebsgenen gezielt zu erforschen und Krebsmedikamente zu testen.
In den letzten Jahren wurden in großen Sequenzierungsprojekten Tausende von Mutationen katalogisiert, die in Patiententumoren gefunden wurden und die darüber entscheiden, ob sich gesunde Zellen zu Krebszellen entwickeln. Bis dato fehlte aber ein geeignetes Modell, um die Wirkung dieser Mutationen im menschlichen Gehirn zu erforschen. Die am IMBA entwickelten Gehirn-Organoide werden hier eine treibende Rolle spielen: Das Modellsystem für Hirntumoren erlaubt es, den Prozess der Krebsentstehung im Gehirn in der Petrischale nachzuspielen. Diese kleinen Organoide reproduzieren Aspekte des menschlichen Gehirns detailgetreu, wie z. B. seine verschiedenen Zelltypen und Entwicklungsstadien oder die Anhäufung von Mutationen in Tumoren. Mit ihnen kann man daher die Art und Weise, wie Tumoren entstehen, nachvollziehen und außerdem neue Therapien erproben.