Leberzellkarzinom: Lenvatinib plus TACE und …
Mit Lenvatinib wurden im Vergleich zu Sorafenib in der Erstlinienbehandlung des fortgeschrittenen Leberzellkarzinoms ein nicht unterlegenes Gesamtüberleben (OS; median 13,6 vs. 12,3 Monate; HR 0,92) bei Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (PFS; median 7,4 vs. 3,7 Monate; HR 0,66) sowie höhere Ansprechraten (24,1 vs. 9,2 %) erreicht [1]. In der chinesischen Studie LAUNCH wurde nun mit der Kombination von Lenvatinib und einer transarteriellen Chemoembolisation (TACE) eine weitere Effektivitätssteigerung gesehen [2]. 338 Patient:innen mit zuvor nicht systemisch behandeltem fortgeschrittenem Leberzellkarzinom erhielten in der Studie randomisiert TACE plus Lenvatinib oder alleiniges Lenvatinib. Primärer Studienendpunkt war das OS.
Die Patient:innen hatten mehrheitlich multiple intrahepatische Läsionen sowie Metastasen bei über 50 %. Ebenfalls bei etwa der Hälfte der Patient:innen lag der durchschnittliche AFP-Wert bei ≥ 400 ng/ml. Mit einer Ansprechrate (ORR) von 45,9 % vs. 20,8 % laut RECIST-1.1-Kriterien bzw. 54,1 % vs. 25,0 % laut mRECIST-Kriterien profitierten Patient:innen häufiger von Lenvatinib plus TACE als von der alleinigen Lenvatinib-Therapie. Das OS wurde durch die Kombination mit TACE von median 11,5 auf 17,8 Monate verlängert, das mediane PFS von 6,4 auf 10,6 Monate. Die Risikoreduktion bezüglich des OS betrug 55 % (HR 0,45; 95%-KI 0,33–0,61; p < 0,001) und bezüglich des PFS 57 % (HR 0,43; 95%-KI 0,34–0,55; p < 0,001). Ein Überlebensvorteil durch TACE wurde für alle untersuchten Subgruppen gezeigt. 15,3 % der Patient:innen im Lenalidomid/TACE-Arm, aber nur 1,8 % im Lenalidomid-Arm konnten aufgrund der Tumorschrumpfung einer Resektion mit kurativer Intention unterzogen werden. Die meisten Patient:innen erhielten nach Versagen der Studienmedikation eine PD-1-gerichtete Immuntherapie. Die Therapiedauer betrug 8,2 Monate für die Kombinationstherapie und 5,1 Monate für die Lenvatinib-Monotherapie. Die Dosierung von Lenvatinib wurde bei 53 % vs. 45 % der Patient:innen in den Studienarmen mit oder ohne TACE reduziert.
… Tremelimumab plus Durvalumab verlängern Gesamtüberleben
Auch mit der kombinierten Checkpoint-Blockade von CTLA4 und PD-L1 wurden in der HIMALAYA-Studie verbesserte OS-Raten im Vergleich zu Sorafenib erzielt [3]. In der offenen, multizentrischen Phase-III-Studie erhielten 393 Patient:innen das STRIDE(T300+D)-Regime, bestehend aus einer Dosis Tremelimumab (300 mg) sowie Durvalumab (1.500 mg, q4w) bis Tumorprogress, 389 Patient:innen eine Durvalumab-Monotherapie und weitere 389 Patient:innen Sorafenib (400 mg, bid). Einschlusskriterien waren ein bestätigtes nicht resektables Leberzellkarzinom in den BCLC-Stadien B und C, eine gute Leberfunktion (Child-Pugh A) und noch keine systemische Therapie.
Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt, eine signifikante OS-Verlängerung im Vergleich von T300+D vs. Sorafenib. Im Median lebten die Patient:innen der beiden Studienarme 16,4 vs. 13,8 Monate (HR 0,78; 95%-KI 0,65–0,92; p = 0,0035), nach 24 Monaten betrug die OS-Rate 40,5 % vs. 32,6 % und nach 36 Monaten 30,7 % vs. 20,2 % (Abb. 1).