Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland. So wurden 2018 hierzulande über 65.000 Prostatakarzinome diagnostiziert. Etwa zwei Drittel dieser Tumoren befinden sich bei Diagnose in einem frühen Stadium, sodass lokal kurative Maßnahmen im Vordergrund stehen.
Noch immer entwickelt jedoch etwa ein Drittel der Patienten nach lokaler Primärtherapie ein systemisches Rezidiv, und etwa 10 % aller Prostatakarzinome befinden sich bereits bei Erstdiagnose im metastasierten Stadium, das multimodale und systemische Behandlungsstrategien erfordert. Unter Fortführung der Androgendeprivation bilden Kombinationstherapien mit neuen antihormonell wirksamen Substanzen (NHA) dann die Hauptsäule der Therapie sowohl bei hormonsensitiver als auch bei kastrationsresistenter metastasierter Erkrankung. In dieser Ausgabe von
Trillium Krebsmedizin fassen namhafte Experten aktuelle Therapiestandards zusammen und bewerten neue Entwicklungen und Behandlungsansätze. Dabei zeigt sich eine Entwicklung zu einer immer individuelleren Therapie in den fortgeschrittenen Erkrankungsstadien – zwei Stichworte sind hier die molekulare Diagnostik zur Detektion von HRD und BRCA-Mutation sowie die PSMA-basierte Radioligandentherapie.
Mascha Pömmerl