Erarbeitet wurde die Leitlinie von zwölf Fachgesellschaften und Organisationen unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). Hormoninaktive Adenome treten in jedem Lebensalter auf und betreffen vermutlich jeden Zehnten, werden aber häufig wegen ihrer klinischen Unauffälligkeit nicht oder nur zufällig entdeckt. Die zunehmende Anfertigung kranieller Kernspin-Tomographien aus anderen Gründen fördert aber immer mehr von ihnen zutage. Man unterscheidet Mikroadenome
(< 1 cm) und Makroadenome (≥ 1 cm).
Die Leitlinie empfiehlt, die Diagnose eines hormoninaktiven Adenoms laborchemisch zu sichern, um Unter- wie Überdiagnostik zu vermeiden. Die klaren Empfehlungen der Leitlinie stellen eine zielgerichtete hormonelle Diagnostik sicher, die ökonomisch sinnvoll ist und weder den Patienten unnötig beunruhigt noch zu falschen Therapieentscheidungen führt.
Asymptomatische Mikroadenome sollen nicht aktiv behandelt werden. Ist eine Operation erforderlich, muss das Behandlungsteam mindestens einen Endokrinologen, einen Neurochirurgen und einen Neuroradiologen umfassen, die jeweils mit der Behandlung von Hypophysenadenomen vertraut sein müssen. Für die engmaschige Nachsorge über sechs bis zwölf Wochen gibt die Leitlinie klare Orientierungen.
Redaktion