Nanopartikel gelten als vielversprechender therapeutischer Ansatz in der Onkologie, weil sie über die durchlässigeren Blutgefäße von Tumorgewebe leichter aufgenommen werden als von gesunden Zellen. Einfach und günstig herzustellen sind 20–200 nm große „Outer Membrane Vesicles“ (OMVs), die von Bakterienmembranen umgeben sind und sich beispielsweise mit Medikamenten beladen sowie einfach verabreichen lassen. Das Potential von Melanin-beladenen OMVs für Tumordiagnostik und -therapie konnten Spezialisten für biologische Bildgebung am Zentralinstitut für Translationale Krebsforschung der TU München (TranslaTUM) zeigen:
Melanin absorbiert Licht – auch im Infrarot-Bereich – sehr gut und kann einerseits mit optoakustischen Verfahren in der Tumordiagnostik genutzt werden, eignet sich aber auch zur Tumorbekämpfung, weil es die aufgenommene Energie in Wärme umsetzt und wieder abstrahlt.
Bei der diagnostischen Komponente des Verfahrens wird das Gewebe durch schwache Laserimpulse leicht erwärmt und dehnt sich kurzzeitig etwas aus. Zieht es sich danach wieder zusammen, entstehen Ultraschallsignale, die detektiert und in 3D-Bilder übersetzt werden können.