Das Hodgkin-Lymphom (HL) bei Kindern und Jugendlichen unterscheidet sich nicht wesentlich vom Hodgkin-Lymphom bei Erwachsenen. Die jüngsten, bislang bekannt gewordenen Patienten mit Hodgkin-Lymphom waren drei Jahre alt. Die Therapie des Hodgkin-Lymphoms nahm eine andere Entwicklung als die Therapie der meisten anderen Krebserkrankungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen: Da in den 1960er-Jahren gezeigt wurde, dass eine Bestrahlung zu langfristiger Rezidivfreiheit führen kann, war die Strahlentherapie von Anfang an ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Erst nachdem man erkannt hatte, dass nach Strahlentherapie erhebliche Spätfolgen auftreten können, und dies häufiger bei noch heranwachsenden Kindern als bei Erwachsenen, verlagerte sich der Schwerpunkt der Behandlung von der Strahlentherapie zur Polychemotherapie. Seit 1978 hat die Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) mehrere Studien zur Therapie des Hodgkin-Lymphoms bei Kindern und Jugendlichen aufgelegt. Das wichtigste Therapieziel ist auch hier: „So wenig Therapie wie möglich, aber so viel wie erforderlich.“
Schlüsselwörter: Hodgkin-Lymphom, Kinder und Jugendliche, Therapieoptimierungsstudien, Spätfolgen nach Radiotherapie und Chemotherapie, Sekundärtumoren