Die akute myeloische Leukämie (AML) hat ihren Ursprung in der pathologischen Proliferation klonaler myeloischer Blutvorläuferzellen, die nicht regulär ausdifferenzieren. Diese myeloischen Blasten (im Bild zu sehen) breiten sich im Knochenmark aus und behindern die gesunde Hämatopoese. Neutropenie (Infektionen und Sepsis), Thrombozytopenie (Blutungen) und Anämie (Dyspnoe und Leistungsminderung) sind die Folgen. Unbehandelt führt die Erkrankung innerhalb eines Jahres zum Tod. Die Weiterentwicklung der Therapiemöglichkeiten hat in den vergangenen Jahren zwar die Prognose der Patienten verbessert, nichtsdestotrotz bleibt die Rezidivrate hoch und ist vor allem die Behandlung von Betroffenen, die keine intensive Therapie bekommen können, weiterhin eine Herausforderung. Einen Überblick über moderne Therapiemöglichkeiten bei fitten (Differenzierter und zielgenauer: Etablierte und neue intensive Therapieoptionen für Patienten mit akuter myeloischer Leukämie) und nicht fitten Patienten (Effektiver und vielfältiger: Optionen für die nicht intensive Krankheitskontrolle bei unfitten AML-Patienten) geben die Schwerpunktbeiträge auf den folgenden Seiten.
Die AML kann nicht selten aus einem vorhergegangenen myelodysplastischen Syndrom (MDS) entstehen. Neue Medikamente und die Entwicklung von innovativen Substanzen geben hier Hoffnung auf neue Behandlungsoptionen. Eine Übersicht über die aktuelle Diagnostik und Therapie im Jahr 2024 bietet der Beitrag "Bewegung in die richtige Richtung:
Diagnostik und Therapie myelodysplastischer Neoplasien".
Sabrina Kempe