Oft bilden sich erst Jahre nach dem Auftreten eines Mammakarzinoms Fernmetastasen in anderen Geweben. Als Ursache hierfür wird die epithelial-mesenchymale Transition (EMT) vermutet, bei der die epithelialen Tumorzellen sich in mesenchymale Zellen verwandeln. Dies befähigt sie, in das umgebende Gewebe einzudringen und über Blut- und Lymphbahnen in entfernte Organe transportiert zu werden. Forschende vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), vom Stammzell-Institut HI-STEM, von der Ruhr-Universität Bochum, vom Helmholtz-Zentrum München und von der ETH Zürich haben nun entdeckt, dass nicht alle Brustkrebszellen zur Entstehung von Metastasen führen können [Saini M et al. Cell Rep. 2023;112533. doi.org/10.1016/j.celrep.2023.112533]. Sie hatten epitheliale und mesenchymale Zellpopulation aus Biopsien von Patient:innen mit metastasiertem Brustkrebs untersucht. Es zeigte sich laut einer Pressemitteilung des DKFZ, dass ausschließlich diejenigen Krebszellen, die ihre ursprüngliche epitheliale Identität bewahrt hatten, neue Metastasen bilden konnten. Ein Verlust an epithelialen Merkmalen dagegen kennzeichnete Krebszellklone, deren Metastasierungspotenzial unterdrückt war.
Sabrina Kempe