ASCO-GI: Neue Behandlungsoptionen für gastrointestinale Tumoren
Die American Society of Clinical Oncology (ASCO) lädt im Januar jedes Jahres zu einem Austausch übergastrointestinale Tumoren nach San Francisco, CA, USA, ein. Nach 2 Jahren virtueller Veranstaltungen fand das Gastrointestinal Cancers Symposium der ASCO (ASCO-GI) in diesem Jahr wieder in Präsenz statt. Hier eine Auswahl der präsentierten Studienergebnisse.
ASCO-GI 2023, Leberzellkarzinom, Kolorektalkarzinom, Rektumkarzinom, Magenkarzinom, Immuntherapie, zielgerichtete Therapie, Nivolumab, Regorafenib, Sorafenib, Tipiracil
Leberzellkarzinom: Adjuvantes Sorafenib plus TACE verlängert Gesamtüberleben
Patient:innen mit Leberzellkarzinom (HCC) weisen bei Diagnosestellung in mehr als der Hälfte der Fälle eine Pfortaderthrombose (PVT) auf. Um die Prognose zu verbessern, wird eine Operation für einen Teil der Patient:innen empfohlen; allerdings ist die Rückfallrate hoch. Da in retrospektiven Untersuchungen die adjuvante Therapie mit Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) und transarterieller Chemoembolisation (TACE) Hinweise auf ein verlängertes Überleben gezeigt hat, wurden in einer Phase-III-Studie die Wirksamkeit und Sicherheit von Sorafenib plus TACE bei HCC-Patient:innen mit PVT prospektiv untersucht [1].
Eingeschlossen wurden 158 Patient:innen mit einem resektablen fortgeschrittenen HCC, einem ECOG PS ≤ 1, Child-Pugh A und einer Lebenserwartung ≥ 3 Monate. Die Erkrankten erhielten Sorafenib plus TACE oder alleiniges Sorafenib. Primärer Studienendpunkt war das rezidivfreie Überleben (RFS).
Im Ergebnis wurde durch die zusätzliche TACE das mediane RFS von 12,6 auf 16,8 Monate signifikant verlängert (HR 0,57; 95%-KI 0,39–0,83; p = 0,0024). Der RFS-Vorteil übertrug sich auf das Gesamtüberleben (OS). Im Median lebten die Patient:innen 30,4 versus 22,5 Monate mit bzw. ohne TACE (Abb. 1).