Kommentar: Plausible Theorie

Seit Anfang 2022 berichten wir in dieser Zeitschrift wie auch in den begleitenden Newsletters regelmäßig über Fortschritte bei der Erforschung des Long- und Post-COVID-Syndroms, eines noch wenig verstandenen Krankheitsbildes, von dem Hundertausende Deutsche betroffen sind. Mit dem hier veröffentlichten Beitrag aus der sportmedizinischen Abteilung der Universität Mainz erreicht unsere Berichterstattung eine neue Qualität, denn die Autoren bieten erstmals eine plausible Theorie zum Patho­mechanismus an, die die vielfältige Symptomatik erklärt und die Hypothese entkräftet, dass die geäußerten Beschwerden rein psychosomatischer Natur seien.
Bemerkenswert ist, dass die Erkenntnisse auf Untersuchungsverfahren basieren, die üblicherweise zur Leistungskontrolle im Sport eingesetzt werden. Mit genau diesen Verfahren lässt sich nun endlich auch die weit unterdurchschnittliche Leistungsfähigkeit der von Post-COVID Betroffenen objektivieren. Und mehr noch: Aus den Beobachtungen leiten die Autoren Empfehlungen für deren Wiedereingliederung ins Arbeitsleben ab und zeigen, dass herkömmliche Rehabilita­tionsansätze kontraproduktiv sind.
Wer die pathophysiologischen Zusammenhänge kompliziert findet, dem seien zwei Youtube-Videos von Prof. P. Simon empfohlen, die die Essenz in allgemein verständlicher Sprache wiedergeben:
www.youtube.com/watch?v=9NoOtxNyEPQ
www.youtube.com/watch?v=FwAlG6zg0jQ

Autor
Prof. Dr. med. Georg Hoffmann
Herausgeber
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