Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom können jetzt mit einer deutlich verlängerten behandlungsfreien Überlebenszeit rechnen. Dazu verhilft ihnen die Kombinationstherapie mit den Immuncheckpoint-Inhibitoren Nivolumab plus Ipilimumab.
Diese Erkenntnis basiert auf einer neuen Analyse der Phase-III-Studie CheckMate-214, an der Patienten mit nicht vorbehandeltem fortgeschrittenem oder metastasiertem Nierenzellkarzinom teilgenommen hatten. Sie unterzogen sich entweder einer Kombinationsbehandlung mit Nivolumab (Opdivo®) plus Ipilimumab (Yervoy®) oder einer Monotherapie mit Sunitinib. Die Nachbeobachtungszeit umfasste mindestens 30 Monate. Dabei stellte sich heraus, dass von den Patienten, die die Kombination bekommen hatten und im Anschluss daran keine Therapie mehr nötig hatten, noch 36% am Leben waren, in der Gruppe mit der Sunitinib-Monotherapie hingegen lediglich 16%.
Zwei Jahre nach Ende der Kombinationstherapie konnte bei 42% der Patienten, die komplett oder partiell angesprochen hatten, auf eine weitere Anti-Tumor-Medikation verzichtet werden, im Sunitinib-Monotherapiearm nur bei 12%. Gleichzeitig blieben 12% derjenigen Studienteilnehmer, deren Erkrankung sich nach der Kombinationstherapie stabilisiert hatte, weiterhin behandlungsfrei, nach der Monotherapie waren es nur halb so viele.
Die Vorteile der Kombinationsbehandlung gegenüber der Monotherapie waren unabhängig von der PD-L1-Expression, waren also sowohl bei PD-L1-Werten ≥ 1 als auch < 1 nachweisbar. Die aktuelle Analyse der CheckMate-214-Studie liefert also einen eindeutigen Beweis für einen dauerhaften klinischen Nutzen. Positiv ins Gewicht fallen zudem das längere Gesamtüberleben und das anhaltende Ansprechen, die ebenfalls unabhängig von der PD-L1-Expression waren, lautete das Resümee von Dr. Arvin Yang, einem Mitarbeiter von Bristol-Myers Squibb.
Karl B. Filip
Satellitensymposium “The Future Is Now: Innovations in I-O for First-Line Advanced Renal Cell Carcinoma” bei der Jahrestagung der European Society for Medical Oncology (ESMO) am 19.10.2018 in München, unterstützt von Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA, München.