Die klinische und pathologische Heterogenität des lokal fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) wird durch die neue Stadieneinteilung der IASLC/UICC unterstrichen. Therapeutisch wird es aktuell je nach Substadium vor allem chirurgisch oder mittels simultaner Chemostrahlentherapie behandelt. Allerdings wird die Immuntherapie, die im Stadium IV bereits eine zentrale Rolle spielt, sich sehr bald auch zu einem integralen Bestandteil der Therapiealgorithmen im Stadium III entwickeln. PD-1- und PD-L1-Antikörper scheinen die Wirkung systemischer Therapien für einen erheblichen Anteil dieser Patienten signifikant zu verbessern, was die Langzeit-Überlebensraten verbessern dürfte. Die optimale Anwendung von Immuntherapien muss sich erst noch etablieren. Eine konsolidierende Immuntherapie mit dem PD-L1-Antikörper Durvalumab scheint nach den bisher verfügbaren Daten wirksam zu sein. Es gibt aber erste Hinweise, dass die gleichzeitige Anwendung von Immun- und Strahlentherapie ebenfalls machbar ist, und solche alternativen Regimes werden derzeit in klinischen Studien untersucht. Natürlich sind weitere Bemühungen in Grundlagen- und translationaler Forschung nötig, um mehr über die Mechanismen des Zusammenwirkens von Immun- und Radiotherapie sowie über mögliche Interaktionen zu lernen. Die Chirurgie könnte in diesem Kontext möglicherweise helfen, gute oder komplette pathologische Remissionen auf modifizierte Induktionstherapien zu identifizieren und mehr über die komplexen Wirkmechanismen der Immuntherapie in diesem Stadium des NSCLC herauszufinden.
Schlüsselwörter: lokal fortgeschrittenes nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom, NSCLC, IASLC/UICC-Stadieneinteilung, Radiochemotherapie, Immuntherapie, Durvalumab, Nivolumab, Pembrolizumab