Nach einem Paradigmenwechsel, der sich in den letzten 15 Jahren mit der Einführung zielgerichteter Therapien in die Behandlung des früher prognostisch besonders ungünstigen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) abspielte, findet aktuell mit der Einführung immuntherapeutischer Ansätze in der Onkologie ein erneuter Umbruch statt [1]. Obwohl die flächendeckende Einführung der molekularpathologischen Diagnostik zur Detektion therapierbarer Treibermutationen immer noch nicht abgeschlossen ist, stehen nach der Einführung der immunhistochemischen Bestimmung von PD-L1 als prädiktivem Marker bereits neue, deutlich stärker herausfordernde Biomarker wie die Bestimmung der Tumormutationslast (Tumor Mutational Burden, TMB) unmittelbar vor der Tür [2]. Dieser Beitrag nimmt zu aktuellen Anforderungen im Bereich der Molekularpathologie Stellung und soll eine Übersicht über die nach den aktuellen Leitlinien zurzeit relevanten molekularpathologischen Veränderungen geben. Zudem werden die in absehbarer Zukunft wichtig werdenden Biomarker inklusive der Tumormutationslast diskutiert.
Schlüsselwörter: Lungenkarzinom, molekularpathologische Diagnostik, Treibermutationen, zielgerichtete Therapie, Immuncheckpoint-Inhibition, PD-L1-Immunhistochemie, Tumormutationslas