Patienten mit rezidiviertem/refraktärem Multiplen Myelom (rrMM) profitieren von einer Therapie mit Ixazomib, Lenalidomid und Dexamethason (Rd) [1].
Bei der individuellen Entscheidung für eine Therapie spielen laut Prof. Dr. Igor Blau, Berlin, viele Faktoren eine Rolle – darunter Studiendaten zu Wirksamkeit und Nebenwirkungsprofil der jeweiligen Therapie, Krankheitscharakteristika wie das zytogenetische Risiko sowie die Vorbehandlung, aber auch die Vorstellungen des Patienten z. B. bezüglich Therapieziel und Applikationsform.
So präferierte in einem Review die Mehrheit der befragten Patienten eine orale Therapie. Als Grund wurde die Möglichkeit genannt, die Medikation zuhause einnehmen zu können [2]. Ixazomib
(NINLARO®) in Kombination mit Rd ist als vollständig orale Dreifachkombination indiziert für die Behandlung des multiplen Myeloms bei erwachsenen Patienten, die mindestens eine vorausgegangene Therapie erhalten haben [3]. Wirksamkeit und Verträglichkeit des Proteasom-Inhibitors belegt die TOURMALINE-MM1-Studie [1].
Reversible vs. irreversible Bindung an das Proteasom
Neben Ixazomib werden weitere Proteasom-Inhibitoren – Carfilzomib und Bortezomib – zur Therapie des rrMM eingesetzt. Bei allen führt die Hemmung des Proteasoms zur Akkumulation von nicht mehr benötigten Proteinen in der Zelle und treibt diese in die Apoptose [4–6]. Laut Dr. Axel Nogai, Berlin, binden alle drei Wirkstoffe an das 26S-Proteasom. Doch während die Bindung an die β5-Untereineinheit des Proteasoms bei Ixazomib und Bortezomib reversibel ausfällt, ist sie bei Carfilzomib irreversibel. Da das Ausmaß der medikamentös induzierten Schädigung kardialer Myozyten abhängig von der Dauer der Exposition ist, könnte die irreversible Bindung der zelluläre Hintergrund für die stärker ausgeprägte Kardiotoxizität von Carfilzomib im Vergleich zu Bortezomib und Ixazomib sein, so Nogai [7].
Satellitensymposium „Therapieentscheidungen beim Multiplen Myelom – Identifizierung von geeigneten Patienten für eine Proteasom-Inhibitor-basierte Therapie im Rezidiv“ im Rahmen des 33. Deutschen Krebskongresses am 22.02.2018 in Berlin, unterstützt durch Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG, Berlin.