Die POLLUX-Studie [1] verglich die Wirksamkeit der Triple-Kombination Daratumumab/Lenalidomid/Dexamethason (DRd) mit der Zweifach-Kombination ohne den Antikörper (Rd). Das progressionsfreie Überleben (PFS) konnte durch die Zugabe von Daratumumab zu Rd signifikant verbessert werden: Die Patienten erreichten unter der Dreier-Kombination mit 68% eine signifikant höhere 24-Monats-Rate als unter Rd mit 41% (Hazard Ratio 0,41; p < 0,0001). Es gebe Hinweise dafür, dass sich das verlängerte PFS auch in einem verlängerten Gesamtüberleben ausdrücken könnte, die Daten müssten allerdings noch reifen, kommentierte Prof. Wolfgang Knauf, Frankfurt. Zudem überzeugte der Antikörper als Kombinationspartner im Hinblick auf die Ansprechraten: Sie betrugen mit dem DRd-Regime 93% gegenüber 76% unter Rd. Die hohen Ansprechraten spiegelten sich auch in der Tiefe der Remissionen wider: So konnte mit DRd jeder vierte Patient MRD-negativ werden (26 % vs. 6% mit Rd; p < 0,000001; [1]). Die Sensitivität beim MRD-Nachweis lag dabei bei 10-5.
CASTOR: PFS mit DVd mehr als verdoppelt
Auch die Patienten in der CASTOR-Studie [2] profitierten von der Zugabe von Daratumumab zu Bortezomib und Dexamethason (DVd): Das mediane PFS stieg damit von 7,2 Monaten unter Vd auf 16,7 Monate unter der Dreier-Kombination (HR 0,31). Auch die Ansprechraten waren in der Gruppe mit dem Antikörper höher (84% vs. 63%, p < 0,0001), und viermal mehr Patienten wurden unter DVd MRD-negativ (12% vs. 3%; [2]).
Selbst bei einer Progression nach zwei Zyklen VCD (Bortezomib/Cyclophosphamid/Dexamethason) könnten Patienten vom DVd-Regime profitieren, wie Dr. Hans Salwender, Hamburg, am Beispiel eines Patienten mit Nierenversagen demonstrierte: Es kam zu einem Abfall der Leichtketten und einem Rückgang der Zahl der Dialysetage. In diesem Fall hatte er das CASTOR-Regime gewählt und nicht die Substanzklasse gewechselt, weil Bortezomib bei eingeschränkter Nierenfunktion Vorteile biete.
Susanne Pickl