In einer Studie an 301 Patienten mit insgesamt 987 Metastasen/Osteolysen bzw. Frakturen an der Wirbelsäule wurde die moderne Methode der perkutanen „Cavity Coblation“ erprobt.
Die Diagnosesicherung, so Dmitry Dabravolski, Greifswald, erfolgte durch klinische und radiologische Untersuchungen. Mithilfe der Cavity-SpineWand-Sonde (Fa. ArthroCare) wurde bei perkutanem, trans- oder extrapedikulärem Zugang durch die Coblation (kontrollierte Ablation auf der Basis plasmavermittelter Hochfrequenzenergie) eine Höhlung im Wirbel erzeugt und damit eine Tumorresektion bewirkt. Anschließend erfolgte eine Wirbelstabilisierung durch Kypho-/Vertebroplastie. Durch die Beseitigung von Tumorgewebe erreichte man Platz zur Zementauffüllung ohne Druck, eine fast komplette Zerstörung von Tumorzellen, sodass Rezidivrisiko, Frakturgefährdung und Kompression neuraler Strukturen deutlich reduziert wurden. In 59 Fällen wurden zusätzlich eine dorsale perkutane Instrumentation und Aufrichtung durchgeführt. Die Ergebnisse wurden bis zu 60 Monate lang postoperativ klinisch und radiologisch kontrolliert, und es zeigten sich bei allen Patienten sofort sowie im weiteren Verlauf eine signifikante Schmerzreduktion, Zufriedenheit und Verbesserung der Lebensqualität. Außerdem ermöglichte die Behandlung eine schnelle postoperative Mobilisierung, führte zu minimalem Blutverlust und ermöglichte eine sofortige Radiatio und Chemotherapie. Die Kombination der Cavity-Coblation-Methode mit Chemotherapie und Radiatio minderte deutlich die Rezidivrate. An Komplikationen traten lediglich in 40 Fällen geringe Zementaustritte nach ventral, lateral bzw. in das BS-Fach auf, die ohne klinische Relevanz waren, insbesondere keine Verletzung von Organen, Gefäßen oder Nerven verursachten. 232 Patienten sind inzwischen aufgrund der Metastasierung in innere Organe verstorben.
Die „Cavity-Coblation“-Methode zur Behandlung von Tumoren/Metastasen an der Wirbelsäule stellt ein sicheres minimalinvasives Verfahren dar, so Dabravolski. OP-Risiken wie Blutverlust und OP-Zeiten werden deutlich verringert bzw. verkürzt, sodass sich dieses Verfahren als vielversprechend erwiesen hat.
12. Jahrestagung der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft vom 30.11.–01.12.2017 in Stuttgart.