ALK-positives NSCLC: Alectinib als Erstlinien-Standard bestätigt
Eine aktuelle Follow-up-Analyse der ALEX-Studie, die beim ASCO-Kongress 2018 vorgestellt wurde, untermauert den bevorzugten Einsatz von Alectinib in der Erstlinien-Therapie des ALK-positiven nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC). Der ALK-Inhibitor (anaplastic lymphoma kinase) verdreifachte im Vergleich zu Crizotinib die mediane Zeit bis zur Krankheitsprogression.
Die neuen Daten würden Alectinib (Alecensa®) als neuen Erstlinien-Standard in der Therapie des ALK-positiven NSCLC bestätigen, o Prof. Dr. Jürgen Wolf, Köln. Die Zulassung basierte auf der Phase-III-Studie ALEX, in der der ALK-Inhibitor der nächsten Generation besser wirkte als Crizotinib [1]. Insbesondere bei der Verzögerung der ZNS-Progression sei er erheblich überlegen gewesen: Eine Hazard Ratio (HR) von 0,16 gebe es nur selten in der Onkologie. Zudem sei das Nebenwirkungsprofil günstig gewesen, ergänzte er.
Die aktuelle Analyse nach über zehn Monaten längerem Follow-up bestätigte das bessere Abschneiden [2]: Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) war unter Alectinib mit 34,8 Monaten mehr als dreimal so lang wie unter Crizotinib (10,9 Monate; HR 0,43; p < 0,0001) [2]. Zugleich reduzierte Alectinib gemäß einer weiteren Analyse anhaltend und signifikant das Risiko einer ZNS-Progression – sowohl bei Patienten mit (HR 0,18; p < 0,0001) als auch bei Patienten ohne Hirnmetastasen (HR 0,14; p < 0,0001) zu Studienbeginn [3].
Neue Sicherheitsaspekte wurden nicht beobachtet [2]. Beim Gesamtüberleben, bei dem die Daten bislang noch unreif sind, zeigt sich bereits ein Trend für eine Überlegenheit von Alectinib (HR 0,76; p = 0,19; [2]). Es sei unklar, ob sich das Gesamtüberleben in derartigen Studien noch als guter Studienendpunkt eigne; daher würden Registerdaten immer wichtiger, erklärte Wolf. Nach seinen Angaben ist nach derzeitiger Datenlage das mediane PFS unter Alectinib in der Erstlinientherapie länger als unter der Sequenz aus Crizotinib in der Erstlinie, gefolgt von Alectinib in der Zweitlinie. Er empfahl als künftige Strategie, die Therapie mit Alectinib zu beginnen und bei Progress die Nachfolgetherapie basierend auf den Ergebnissen einer Re-Biopsie zu wählen.
Petra Eiden