Stellenwert der Liquid Biopsy in der Therapiesteuerung des Kolonkarzinoms
Zusammenfassung
Die „Personalisierte Medizin“ stellt einen Meilenstein in der Entwicklung der modernen Onkologie dar. „Personalisiert“ bedeutet hier, dass man eine bestimmte Krebserkrankung nicht mehr nur mit einer Chemotherapie mit breiter und mehr oder weniger guter Wirksamkeit behandelt, sondern mit einem spezifischen Medikament, das bei einer Subgruppe von Tumoren hochselektiv Wirkung zeigt. Diese Subgruppen wiederum werden meist durch molekulare Diagnosemethoden bestimmt. Unabdingbar für den Einsatz personalisierter Therapien in der Krebsmedizin ist daher die Erstellung des molekularen Profils des Tumors. Das geschieht derzeit standardmäßig aus dem operativ entfernten Tumorgewebe oder aus Biopsien. Seit Kurzem ist es möglich, das molekulare Profil des Tumors durch Charakterisierung der im Blut des Patienten frei zirkulierenden Tumor-DNA schnell und zuverlässig zu erstellen. Die hochsensitiven Verfahren, die den Nachweis der genetischen Alterationen aus dem Blut gestatten, werden unter dem Begriff „Liquid Biopsy“ zusammengefasst. Die Analyse von frei zirkulierender DNA erlaubt außer einer nicht-invasiven kontinuierlichen Überwachung des Therapieansprechens auch die Identifizierung erworbener Resistenzmechanismen.
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PD Dr. med. Alexander Baraniskin
(korrespondierender Autor)
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Prof. Dr. med. Wolff Schmiegel
Medizinische Klinik, Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum
In der Schornau 23–25, 44892 Bochum