Die Checkpoint-Inhibitoren Ipilimumab, Pembrolizumab und Nivolumab haben sich in der Therapie des fortgeschrittenen Melanoms etabliert. Dennoch sind viele Fragen zu den immuntherapeutischen Strategien offen, u. a. die, mit welchen Kombinationen die Prognose für einen größeren Anteil der Patienten verbessert werden kann. Carola Berking, München, und Axel Hauschild, Kiel, diskutierten Erfahrungen mit dem PD1-Inhibitor Pembrolizumab und potenzielle Kombinationsmöglichkeiten.
In der Phase-Ib-Studie KEYNOTE-
001 wurde die Wirksamkeit von Pembrolizumab bei Patienten mit und ohne Ipilimumab-Vorbehandlung gezeigt [1]. Das mediane Gesamtüberleben (OS) lag unter verschiedenen Dosierungen und in verschiedenen Subgruppen zwischen 20,0 und 32,0 Monaten. Nach drei Jahren lebten insgesamt noch 40% der Patienten. Die Phase-II-Studie KEYNOTE-002 verglich Pembrolizumab gegenüber einer Chemotherapie nach Wahl des Behandlers bei Ipilimumab-refraktären Patienten [2]. Die Ansprechrate war mit 21% unter Pembrolizumab gering, jedoch deutlich höher als unter der Chemotherapie (4%). In der Phase-III-Studie KEYNOTE-006 war das Ansprechen unter Pembrolizumab mit 36,9% bzw. 36,1% nahezu dreimal so hoch wie unter Ipilimumab mit 13,3% [3]. Nach zwei Jahren lebten noch 55,1% bzw. 55,3% der Patienten unter Pembrolizumab versus 43,0% im Ipilimumab-Arm.
Neben den Monotherapien liegt das Potenzial zur Therapieoptimierung in Kombinationstherapien. Die Expansionskohorte der KEYNOTE-029-Studie umfasste eine Population von 153 Patienten [4]. Mit einer Dosierung von 2 mg/kg Pembrolizumab plus 1mg/kg Ipilimumab, jeweils alle drei Wochen gegeben, erwies sich die Kombination als gut verträglich. Es sprachen 57% der Studienteilnehmer darauf an, und 22% zeigten eine Stabilisierung der Erkrankung. Weitere Kombinationen von Pembrolizumab, u. a. mit zielgerichteten Therapien und Vakzinen, sind in klinischer Prüfung und bedeuten nur den Anfang einer Reihe von interessanten Kombinationsstudien, die wir in Zukunft erwarten dürfen, bemerkte Hauschild.
Ine Schmale
Literatur
1. Robert C et al. Three-year overall survival for patients with advanced melanoma treated with pembrolizumab in KEYNOTE-001. ASCO 2016, Abstract #9503.
2. Ribas T et al. Pembrolizumab versus investigator-choice chemotherapy for ipilimumab-refractory melanoma (KEYNOTE-002): A randomised, controlled, phase 2 trial. Lancet Oncol 2015; 16: 908-18.
3. Schachter J et al. Pembrolizumab versus ipilimumab for advanced melanoma: Final overall survival analysis of KEYNOTE-006. ASCO 2016, Abstract #9504.
4. Long GV et al. Pembrolizumab plus ipilimumab for advanced melanoma: Results of the KEYNOTE-029 expansion cohort. ASCO 2016, Abstract #9506.
Satellitensymposium „PD-1 Inhibition – Neuer Standard für alle Patienten mit fortgeschrittenem Melanom“ im Rahmen des 26. Deutschen Hautkrebskongresses am 23.09.2016 in Dresden, unterstützt von MSD, Haar.