Bildgebende Verfahren zur Verlaufs­beurteilung der Systemtherapie bei Weichteilsarkomen

Zusammenfassung

CT und MRT sind exzellente und in der Mehrzahl der Fälle optimale dia­gnostische Modalitäten zur Erstdiagnose und Therapieüberwachung von Patienten mit Weichteilsarkomen. Die alleinige unidimensionale Verlaufsbeurteilung der Tumorgröße nach
RECIST reicht jedoch bei Behandlung mit den neueren Substanzen häufig nicht aus. Klinisch besonders ungünstig ist die Unterschätzung oder Fehlinterpretation bei Patienten, die auf die Therapie ansprechen. Standard in der Routine ist heute die zusätzliche Beurteilung von GIST nach den Choi-Kriterien. Wir konnten anhand der präsentierten Beispiele zeigen, dass unter der Therapie von Weichteilsarkomen mit Trabectedin und Pazopanib ähnliche Veränderungen der Radiomorphologie entstehen können wie unter Imatinib bei GIST. Entsprechend ist die Beurteilung nach RECIST in diesen Fällen kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls um eine Beurteilung nach den Choi-Kriterien zu ergänzen. Im Zweifel empfehlen wir die Referenzbeurteilung an einem Sarkomzentrum.
Der Einsatz der PET oder der PET-CT kann erwogen werden. Diese detektieren das Therapieansprechen sensitiver. Zur Abschätzung der Prognose scheint diese Information jedoch irrelevant, da Patienten mit einem partiellen Therapieansprechen ähnliche prognostische Charakteristika aufweisen wie Patienten mit einer stabilen Erkrankung. Zudem muss vor der Anwendung einer PET oder PET-CT aufgrund der fehlenden Zulassung immer die Klärung der Kostenübernahme erfolgen.

Schlüsselwörter: GIST, Imatinib, Liposarkom, Trabectedin, Pazopanib, RECIST-Kriterien, Choi-Kriterien

 

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Imaging for treatment response evaluation in soft tissue sarcomas

Summary

CT and MRI remain excellent and in most cases optimal modalities for initial diagnosis of soft-tissue sarcomas as well as for staging during therapy. However, one-dimensional measurement of tumor size according to
RECIST alone is not sufficient if patients are treated with the newer therapeutic substances. Especially in responders these techniques tend to underestimate or misinterpret tumor response. Meanwhile in routine follow-up additional staging of GIST according to Choi criteria is standard. In the cases presented here we could demonstrate that treatment with trabectedin and pazopanib may result in similar alterations of radiomorphology as treatment of GIST with imatinib. Using RECIST criteria for staging must therefore be seen critically in these cases and has to be complemented by use of the Choi criteria. In doubtful cases we recommend referring patients to a specialized sarcoma center.
The use of PET or PET-CT can be considered. These techniques are more sensitive in detecting a treatment response. These information, however, does not appear to be prognostically relevant, because patients with a partial response display similar prognostic characteristics as patients with stable disease. In addition, before applying PET or PET-CT the question of reimbursement has to be clarified, because this techniques are not approved in Germany.
Keywords: GIST, imatinib, liposarcoma, trabectedin, pazopanib, RECIST criteria, Choi criteria

Dr. Med. Klaus Heißner

Zentrum für Weichteilsarkome,
GIST und Knochentumoren
Medizinische Universitätsklinik II
Südwestdeutsches Tumorzentrum
Comprehensive Cancer Center (CCC) Tübingen

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