In die S3-Leitlinie Lungenkarzinom sind Neuerungen in den verschiedenen Krankheitsstadien des Lungenkarzinoms aufgenommen worden, wie zum Beispiel neue Konzepte zu einer erweiterten perioperativen Therapie [1]. Neueste Studienergebnisse wurden außerdem bei der Therapie des EGFR-mutierten nichtkleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) berücksichtigt. Zusätzlich gibt es im Bereich des metastasierten NSCLC (Stadium IV) neue Abschnitte zur Nachsorge und den therapiebegleitenden Untersuchungen.
„Beim kleinzelligen Lungenkarzinom hat sich zudem gezeigt, dass jetzt auch in den frühen Stadien das Medikament Durvalumab nach Radiochemotherapie gegeben werden soll. Das ist eine Veränderung des Therapiestandards“, erklärte der Leitlinienkoordinator Prof. Wolfgang Schütte, Halle, in einer Pressemitteilung der DGP.
Das bisherige Kapitel zur Lungenkrebsfrüherkennung wurde aufgrund der großen Dynamik im Bereich Lungenkrebsscreening komplett überarbeitet. „Ziel des Lungenkrebsscreenings mittels Niedrigdosis-Computertomografie ist es, die Patienten idealerweise schon im Stadium I oder II zu diagnostizieren, wenn noch eine kurative Behandlung möglich ist“, erläuterte Prof. Torsten Gerriet Blum, Berlin, der das Kapitel zusammen mit weiteren Autoren neu verfasst hat. Seit Juli 2024 können Rauchende und Ex-Rauchende in Deutschland laut einer neuen Rechtsverordnung unter gewissen Voraussetzungen die strahlungsarme CT-Untersuchung als Selbstzahlerleistung erhalten. „Wir gehen davon aus, dass im September 2025 eine entsprechende Richtlinie durch den Gemeinsamen Bundesausschuss veröffentlicht wird, und hoffen, dass im zweiten Quartal 2026 das Programm durch die gesetzliche Krankenversicherung entsprechend vergütet an den Start gehen kann“, meinte Blum.