„Wir haben in den letzten Jahren immer mehr Tools im Rahmen der molekularen Medizin, im Rahmen der Bildgebung und im Rahmen zum Beispiel auch der Digitalisierung erhalten, um unseren Patient:innen eine zielgerichtete, somit präzisere und damit auch verträglichere und wirksamere Therapie zukommen zu lassen“, eröffnete Dr. Carsten-Oliver Schulz, Mitglied des DGHO-Vorstands, die virtuelle DGHO-Frühjahrstagung 2023.
Präzisionsonkologie in die Breite tragen
Auf die Möglichkeiten der Präzisionsonkologie ging Dr. Benedikt Westphalen, München, ein. Das Versprechen der Präzisionsonkologie ist seiner Meinung nach, die Krebstherapie basierend auf einem molekularen Profil zu individualisieren. Damit könnte die richtige Therapie für den richtigen Erkrankten zur richtigen Zeit nebenwirkungsärmer und kosteneffizienter ausgewählt und letztlich das klinische Outcome verbessert werden. „In den 22 Jahren, die es die personalisierte Onkologie nun gibt, haben wir dieses Versprechen häufig ausgesprochen, aber nur bedingt halten können. Jetzt sind wir an einer Stelle angekommen, wo wir beginnen, dieses Versprechen nicht nur bei einigen wenigen Erkrankungen zu halten“, erklärte der Präzisionsonkologe. Die Methoden zur Analyse des Tumorgenoms reichten hierbei von der Einzelgendiagnostik mit relativ wenigen zu gewinnenden Informationen für relativ niedrige Kosten bis hin zur Analyse des gesamten Genoms, mithilfe derer man viele Informationen zu hohen Kosten bekomme, sagte er (Abb. 1).