Treffen der DGfI-Arbeitskreise
Treffen des AK Biologie der B-Lymphozyten
Der Arbeitskreis B-Lymphozyten (AKB) hat sich in diesem Jahr zu seiner 16. Jahrestagung im thüringischen Masserberg getroffen. Auch in diesem Jahr kam eine Vielzahl von B-Zell-Immunologen aus dem deutschsprachigen Raum und aus angrenzenden europäischen Ländern zu der Jahrestagung, um über die neuesten Erkenntnisse im Feld der B-Zellbiologie zu diskutieren. Auch diesmal gab es eine spannende Mischung von Vorträgen erfahrener Wissenschaftler und junger Nachwuchswissenschaftler. Dies macht den besonderen Reiz des Treffens aus, da es jungen Wissenschaftler ermöglicht wird, ihre Ergebnisse einem fachkundigen Publikum in einer sehr freundschaftlichen Atmosphäre vorzustellen zu können. So konnte ein äußerst interessantes Programm zusammengestellt werden. Unter anderem wurde intensiv über neue Erkenntnisse der B-Zellentwicklung und -Reifung, aber auch B-zell-assoziierter Erkrankungen, wie Autoimmunität und B-Zelllymphome, diskutiert. Stark thematisiert wurden unterschiedliche Modelle der B-Zell-Rezeptor-Aktivierung.
Ein weiteres Highlight der diesjährigen Veranstaltung war zweifelslos der Vortrag des Überraschungssprechers Dr. Javier Di Noia aus Montréal (Kanada). Er zeigte aktuelle Untersuchungen seiner Arbeitsgruppe, die neue Einblicke in die molekularen Mechanismen zur Antikörperdiversität liefern.
Neben den Vorträgen wurde auch eine Vielzahl wissenschaftlicher Ergebnisse auf Postern gezeigt und sehr angeregt auf der abendlichen Posterpräsentation diskutiert. Im Anschluss wurde der Gernot-Achatz Poster Award für die beste Posterpräsentation an Dorothea Reimer aus Erlangen verliehen. Während der gesamten Tagung kam es zu lebhaften Gesprächen und wissenschaftlichen Diskussionen, die ebenfalls durch eine angenehm offene Atmosphäre gekennzeichnet waren.
Auf der Mitgliederversammlung der diesjährigen Tagung wurde der langjährige Sprecher, Prof. Dr. Jürgen Wienands, verabschiedet und Herr Prof. Dr. Ralf Küppers zum neuen Sprecher des Arbeitskreises gewählt. Jürgen Wienands war über viele Jahre Sprecher des Arbeitskreises und durch seinen Einsatz sowie seine nette und freundliche Art hat er maßgeblich zum großen Erfolg des AKBs beigetragen. PD Dr. Marta Rizzi, die Jürgen Wienands tatkräftig in dieser Zeit unterstützte, wurde in ihrer Funktion als Stellvertreterin bestätigt und wird Ralf Küppers mit ihrer Erfahrung und ihrer Begeisterung weiterhin zur Seite stehen.
Zudem wurde der Termin für die nächste Tagung des Arbeitskreises B-Lymphozyten bekanntgegeben: Die 17. Jahrestagung des AKBs findet vom 14.-16.3.2019 im Collegium Glashütten statt. Wir freuen uns abermals auf eine rege Beteiligung und ein interessantes wissenschaftliches Programm.
Treffen des AK Infektionsimmunologie
Im Sommer 2017 fand die Neuwahl der Sprecher des AK Infektionsimmunologie statt. Prof. Ger van Zandbergen (Langen) und Prof. Roland Lang (Erlangen), die seit 2008 als Sprecher des AKs sehr erfolgreich tätig waren, haben nicht erneut für den Vorsitz kandidiert. Der AK Infektionsimmunologie blickt sehr dankbar auf die Sprecherschaft von Prof. van Zandbergen und Prof. Lang zurück. In der Neuwahl wurden Prof. Anca Dorhoi (Greifswald – Insel Riems) zur Sprecherin und Prof. Jonathan Jantsch (Regensburg) zum stellvertretenden Sprecher gewählt. PD Norbert Reiling (FZ Borstel), der seit 2012 das Amt des Schriftführers bekleidet, wurde wiedergewählt.
Das 22. Minisymposium „Infektion und Immunabwehr“ fand zwischen dem 07.-09.03.2017 auf Burg Rothenfels statt. Wir konnten für die „keynote lectures“ mit Prof. Cormac Taylor (Dublin) und Prof. Peter Murray (München) zwei herausragende Sprecher gewinnen. Prof. Cormac Taylor berichtete über „Regulation of inflammation, immunity and infection by hypoxia“. Prof. Murray sprach über “Immunoregulation by amino acid metabolism”. Prof. Zandbergen und Prof. Lang haben in ihrer Amtszeit kurze Übersichtsvorträge aus dem Kreis der infektionsimmunologisch tätigen Arbeitsgruppenleiter eingeführt. Diese sehr erfolgreiche Reihe wurde fortgesetzt. In diesem Jahr haben Prof. Klaus Ruckdeschel (Hamburg), Prof. Uwe Ritter (Regensburg), PD Susanne Kirschnek (Freiburg), Prof. Markus Schnare (Marburg), Prof. Andreas Müller (Magdeburg) und Dr. Christoph Hölscher (Borstel) von ihren faszinierenden Arbeiten berichtet. Aus 19 Institutionen und 3 Ländern gab es 36 Kurzvorträge aus der Schar der eingereichten Tagungsbeiträge. Aus dem Kreis dieser spannenden Berichte wurde der 1. Roche-Vortragspreis für Infektionsimmunologie an Fr. Stephanie Obermeyer (Erlangen) für ihren Vortrag „Disease exacerbation in Leishmania major-infected mice upon iron overload is driven by the induction of arginase 1“ verliehen.
Das nächste Minisymposium „Infektion und Immunabwehr“ wird am 27.03.-29.03.2019 auf Burg Rothenfels stattfinden. Wir erwarten, wie sonst auch, ein hohes Interesse an wissenschaftlichen Vorträgen und eine erfolgreiche Vernetzung unter den Infektionsimmunologen.
Treffen des AK Klinische Immunologie
Die jährliche Tagung des Arbeitskreises Klinische Immunologie (AKKI) fand vom 14. bis 15. März 2018 im Resort Schwielowsee in der Nähe von Potsdam mit 50 Teilnehmern statt. Moderiert wurde die Veranstaltung von den beiden Sprechern des Arbeitskreises Prof. Dr. Bodo Grimbacher, dem wissenschaftlichen Direktor vom Centrum für Chronische Immundefizienz am Universitätsklinikum Freiburg, und Prof. Dr. Bimba Hoyer, der Leiterin der Rheumatologie und des Entzündungszentrums am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel.
Am ersten Veranstaltungstag wurden einige der größten klinischen immunologischen Abteilungen aus Deutschland vorgestellt. So wurden die Zentren aus Bad Nauheim, Berlin, Erlangen, Freiburg, Hannover, Kiel, Leipzig, Lübeck, München und Münster von ihren jeweiligen Leitern präsentiert. Die Teilnehmer bekamen in kurzer Zeit einen hervorragenden Überblick über die Patientenversorgung und die klinischen und Forschungs-Schwerpunkte der einzelnen Standorte.
Die Poster-Ausstellung von jungen Wissenschaftlern in der Pause band alle Teilnehmer aktiv in die Tagung mit ein. Vorgestellt wurde unter anderem das deutsche Patientenregister PID-NET, in dem knapp 2.500 Patienten mit primären Immundefekten registriert sind, wovon 35 Zentren profitieren. Aber auch der Einfluss von DNA-Methylierungsprofilen bei CVID Patienten oder die Rolle von Transkriptionsfaktoren wie ADA2 und NFkB1 bei immundefizienten Patienten wurde präsentiert.
Am zweiten Veranstaltungstag gab es neun Kurzvorträge von Nachwuchswissenschaftlern. Die ausgewählten Präsentationen umfassten Diagnostik, Erforschung und Therapie von Autoimmunerkrankungen und Immundefekten. So wurde der Einsatz von neuen Auto-Antikörpern sowie der Einfluss von genetischen IL7RA Varianten auf den Verlauf von Tuberkulose und Typ 1 Diabetes vorgestellt. Auch die Bedeutung von krankmachenden Mutationen im Zinkfingerprotein IKZF1 bei einer CVID Patientengruppe sowie neue Einblicke in die Therapie von GvHD durch die Kombination von adoptiv transferierten regulatorischen T-Zellen mit Cyclopsorin A in einem humanisierten GvHD Mausmodel wurden präsentiert. Wichtig für den Arbeitskreis war auch das gemeinsame Abendessen, bei dem sich die Teilnehmer besser kennenlernen, austauschen und vernetzen konnten.
Ein besonderer Dank gilt den Sponsoren CSL Behring, GSK, Lilly, Novartis, Octapharma, Roche, Shire und Sobi, die die Tagung finanziell unterstützt haben. Fünf Sponsoren waren mit Infostand vor Ort und die Teilnehmer hatten Gelegenheit, die Pharmafirmen und ihre Produkte besser kennenzulernen. Dank der Sponsoren konnte die Teilnehmergebühr inklusive Übernachtung und Verpflegung auf nur 100 Euro für Frühbucher bzw. 150 Euro reduziert werden.
Ein Teil der Teilnehmer nutzte die Gelegenheit und nahm direkt im Anschluss an den AKKI an der Translational Immunology School (TIS) im Resort Schwielowsee teil.
Die nächste Tagung des AKKI wird vom 10.–11. April 2019 in Hannover stattfinden. Der Arbeitskreis hat 130 Mitglieder. Anmeldungen zum Arbeitskreis sind jederzeit kostenfrei bei der DGfI möglich unter www.dgfi.org/arbeitskreise.
Treffen des AK Reproduktionsimmunologie
Anfang März diesen Jahres fand zum 8. Mal unser jährliches Treffen „Netzwerk Reproduktion“ statt. Bei dem 2-tägigen Treffen in Berlin standen wieder Vernetzung und Kooperationen mit Hinblick auf zukünftige kompetitive Projektanträge und eventuelle Forschungsschwerpunkte im Vordergrund. Das gemeinschaftliche Treffen der Deutschen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin (DGRM) und des Arbeitskreises Reproduktionsimmunologie (AKRI) der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI) fand auch dieses Jahr mit ca. 50 Teilnehmern wieder großen Anklang. Darunter waren auch viele junge Nachwuchswissenschaftler/innen, denen hier eine gute Plattform zum Kennenlernen geboten wurde. Es wurden aktuelle Forschungsansätze aus verschiedensten Bereichen der Reproduktion vorgestellt, wobei neben humanen Studien und In-vitro-Studien auch wieder Tiermodelle und Studien aus dem Bereich der Nutztierforschung präsentiert und diskutiert wurden. Als ein Erfolg der zurückliegenden Treffen und damit einhergehender Vernetzungsbestrebungen war in den Vorträgen dieses Jahr bereits eine Vielzahl an Kooperationen und gemeinsamen Anträgen zuerkennen. Dank der Unterstützung der beiden Gesellschaften können wir auch in diesem Jahr wieder von einem sehr erfolgreichen und inspirierenden Treffen sprechen, welches unser Bestreben nach intensiver Zusammenarbeit und Vernetzung sowie gemeinsame Projektvorhaben und -anträge unterstützen wird.
Treffen des AK Signaltransduktion
Das 2017er AKS-Treffen fand wieder im Rahmen der STS-Jahrestagung „Signaltransduction – Receptors, Mediators and Genes“ in Weimar (8.–10. November) statt. Neben dem AKS steuerten die AKs „Infektionsimmunologie“ und „Biologie der B-Lymphozyten“, der SFB 854 „Molekulare Organisation der zellulären Kommunikation im Immunsystem“, das GRK 2155 „ProMoAge“, der TRR 130 „B-Zellen: Immunität und Autoimmunität“ sowie die DGHM weitere finanzielle und wissenschaftliche Beiträge bei.
Das Fokusthema 2017 „Metabolism in Health and Disease“ wurde vom AKS koordiniert. Während die Grundlagen für die Entschlüsselung des zellulären Stoffwechsels bereits im frühen 20. Jahrhundert gelegt wurden, erlebt das Feld derzeit eine Renaissance in Bezug auf zelluläre Regulation und Differenzierung.
Im Workshop „Metabolism and Tumor Immunology“ unterrichtete Dirk Brenner (Luxemburg), dass ROS mehr als ein Nebenprodukt des mitochondrialen Stoffwechsels ist. ROS fungiert als Signalmolekül, wird zur Bekämpfung von Virusinfektionen benötigt, aber spielt wohl auch eine Rolle bei Autoimmunität. Aktivierte T-Zellen zeigen eine erhöhte ROS-Produktion, wobei die induzierte GSH-produzierende Glutamat-Cystein-Ligase eine maximale Aktivierung ohne Zellschädigung ermöglicht. In der zweiten Keynote zeigte Luciana Berod (Hannover), dass die dynamische Regulation metabolischer Prozesse sowohl die T-Zell-Antwort als auch die T-Zell-Differenzierung beeinflussen kann. Hemmung der Lipidsynthese durch ein von Myxobakterien abgeleitetes Makrolid löst die Differenzierung zu regulatorischen T-Zellen aus, während die T-Zell-spezifische Ablation der Acetyl-CoA-Carboxylase spezifisch die Differenzierung zu Th17 Zellen inhibiert. Demnach steuert die Fettsäureoxidation das Gleichgewicht zwischen Th17 und regulatorischen T-Zellen.
Der zweite Fokus-Workshop „Metabolism and Immune Cell Signaling“ begann mit einem Vortrag von Michael Gold (Vancouver), der erklärte, warum B-Zellrezeptor (BCR)-Signalprozesse auch im Nano-Maßstab untersucht werden müssen. Gold zeigte, dass BCR Nano-Cluster bilden, die sich bei Aktivierung durch Aktin-vermittelte Ereignisse zu Mikroclustern reorganisieren, um weitere Signalmoleküle zu rekrutieren.
Prof. Michael Reth (Freiburg) erhielt die STS-Ehrenmedaille 2017 für seine lebenslangen Beiträge zur Funktion von intrazellulären Signalwegen in Lymphozyten und seine bahnbrechenden Arbeiten zur Aufklärung von Struktur und Funktion des B-Zell-Rezeptors. M. Reth identifizierte nicht nur die ITAMs als entscheidende Signalmodule innerhalb der Immunrezeptoren, er entwickelte auch neue Techniken zur Analyse der Organisation von Zelloberflächenproteinen im Nanobereich. Darüber hinaus wandte er innovative Ansätze der synthetischen Biologie an, um mechanistische Aspekte von zentralen Signalprozessen zu definieren, die zu einem neuen Modell der B-Zell-Aktivierung führten. Seine Ideen und seine Arbeit haben unser gegenwärtiges Verständnis von Immunität und Lymphomentwicklung grundlegend beeinflusst und geprägt. Die Laudatio hielten Jürgen Wienands und Michael Gold gemeinsam. Reths Vortrag anlässlich der Verleihung der Ehrenmedaille widmete sich der historischen Entwicklung des modernen Modells der BCR-Komplex-Zusammensetzung, der BCR-Signalgebungsstrategien und der Verwendung von Super-Resolution-Techniken, um die Nanowelt der BCR-Signalgebung zu erforschen. Sein Vortrag wurde vom Publikum sehr geschätzt und es folgte eine lebhafte Diskussion.
Julia Jellusova (Freiburg) und Manoj Balakrishna Menon (Hannover) wurden mit dem STS Science Award (BIOMOL-gesponsert) für ihre wissenschaftliche Arbeit und die Präsentation ihrer Daten im Rahmen des Meetings ausgezeichnet.
Mittlerweile laufen die Vorbereitungen für das 22. STS Joint Meeting auf Hochtouren. Das nächste Treffen findet vom 5.–7. November 2018 wiederum im Leonardo Hotel in Weimar statt. Aufgrund des 20-jährigen Jubiläums der STS als wissenschaftliche Gesellschaft wird das Thema „Signaling: From Past to Future“ lauten. Details und aktualisierte Informationen zum Meeting finden Sie unter www.sigtrans.de und auf dem STS Facebook-Account.