EFIS-IL Study Group “Non-coding RNA and epigenetic regulation in immune cells”

Aus der Fachgesellschaft

Am 12. und 13. April 2018 fanden sich mehr als 50 Wissenschaftler aus sieben europäischen Ländern im Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin zum vierten Workshop „Non-coding RNA and epigenetic regulation in immune cells“ ein, der gleichzeitig das erste jährliche Treffen der gleichnamigen EFIS-IL Study Group war.

Das letzte Jahrzehnt brachte die Entdeckung vieler wichtiger Funktionen von kleinen und großen, nicht-proteinkodierenden RNAs und deren Regulation von Protein-kodierenden RNAs. Im Mittelpunkt des Treffens stand deshalb die Rolle dieser Moleküle und ihre Auswirkungen auf das Immunsystem von Maus und Mensch, das besonders vielfältigen Bedarf an exakter Regulation der Genexpression hat.
Wieder wurde ein wissenschaftlich anspruchsvolles Programm geboten, was gerade junge Wissenschaftler dank der geringen Teilnehmergebühr von 50 € animierte, ihre Arbeiten vorzustellen. Der relativ kleine Teilnehmerkreis und die örtlichen Begebenheiten begünstigten eine lebhafte Diskussion jeden Vortrags und vielfältige Anregungen sowohl für die Vortragenden als auch für die Autoren der präsentierten Poster.
Die Sessions des ersten Tages waren in die Bereiche „miRNAs in Lymphozyten“ und „miRNAs in angeborenen Immunzellen“ aufgeteilt. Mit vielfältigen Vorträgen über die Rollen von micro­RNAs von hämatopoetischen Stammzellen über B-Zellen, follikulären T Helferzellen sowie von Monozyten bis hin zu Mikroglia war die gesamte Bandbreite an Immunzellen vertreten. Als EFIS „keynote speaker“ konnte Prof. Harald Renz aus Marburg gewonnen werden, der in einem faszinierenden Vortrag einen Überblick über die Geschichte der DNAzyme und Einblicke in erste erfolgreiche klinische Anwendungen dieser Methode des gene silencing gab. Das anschließende Buffet ermöglichte zwangloses Beisammensein und Interaktionen während der gleichzeitig stattfindenden Poster Session.
Der zweite Tag begann mit einer Session über lange, nicht-kodierende RNAs und zirkuläre RNAs, welche einen der aufstrebenden Bereiche in diesem rasch wachsenden Forschungsgebiet darstellen. Die Session „CRISPR/CAS und Oligonukleotid-Therapie“ gab interessante Einblicke auf die breite Anwendbarkeit von DNA- und RNA-Oligonukleo­tiden in Forschung und Therapie sowie die vielfältigen Möglichkeiten, durch die CRISPR/CAS-Methode das Genom auch von primären Immunzellen zu verändern. In der Session „Epigenetik“ wurde neben der Vorstellung vieler neuer Techniken zur epigenetischen Charakterisierung von Immunzellpopulationen z. B. auch Methoden zur Lokus-spezifischen epigenetischen Modifizierung in T-Zellen durch CRISPR/CAS präsentiert.
Alles in allem war es ein sehr stimulierendes Treffen, das die Wissenschaftler nutzten, um die Zusammenarbeit zu vertiefen und sich auf europäischer Ebene weiter zu vernetzen. Um möglichst auf dem aktuellen Stand des noch relativ jungen Forschungsgebiets der nicht-kodierenden RNAs zu bleiben und auch up to date bei technischen Neuerungen auf dem Gebiet zu sein, wurde beschlossen, die Treffen künftig in einem einjährigen Rhythmus abzuhalten. Das zweite Treffen der EFIS-IL Study Group findet voraussichtlich Juni 2019 in Verona statt. Der genaue Ort bzw. Termin kann gerne bei den Koordinatoren der EFIS-IL Study Group erfragt werden (mashreghi@drfz.de oder juergen.wittmann@uk-erlangen.de).
Koordinatoren der study group:


Jürgen Wittmann (Erlangen)
Mir-Farzin Mashreghi (Berlin)