Zunehmender Automationsgrad
Tests und Systeme zum Nachweis nosokomialer Infektionen
Trillium Diagnostik 2018; 16(4): 264-265
Für die schnelle Keimidentifizierung und Resistenzbestimmung bei nosokomialen Infektionen stehen heute immer mehr automatisierte Verfahren zur Verfügung. Der Goldstandard bleibt aber weiterhin die Anzucht mit Keimdifferenzierung und Antibiogramm. Unabhängig vom Automationsgrad kommt ein breites Sortiment von Spezialnährböden und Antibiotikaplättchen zum Einsatz (siehe z. B. S. 265 unten).
Alle Abläufe lassen sich inzwischen – wie unten dargestellt – für höhere Durchsätze deutlich straffen und beschleunigen. Häufig kombiniert man mehrere automatisierte Verfahren miteinander. So kann man für die Probenvorbereitung Ausstrichautomaten, für die Inkubation Brutschränke mit Überwachungsfunktion und für die visuelle Auswertung der Platten Kameras mit Bilderkennung einsetzen.
Der Schritt zur Totalautomation
Von hier ist der Schritt zum vollautomatischen Labor nicht mehr weit. Förderbänder, Proben-Schnittstellen zu den angeschlossenen Geräten – gegebenfalls inklusive MALDI-TOF-Massenspektrometrie – sowie eine leistungsfähige Steuerungssoftware sind die wesentlichen Kennzeichen der „Total Laboratory Automation“ (TLA, ausführlicher Bericht auf S. 236–237).
Nukleinsäuretestung
Schnelle und preisgünstige NAT-Automaten, die ohne Thermocycler und eventuell sogar ohne Anzucht auskommen, könnten künftig dazu beitragen, die Arbeitsabläufe im mikrobiologischen Labor weiter zu beschleunigen (S. 265 oben). Zur raschen Ermittlung einer Vordiagnose lassen sie sich schon heute einsetzen. Wie bei allen molekularbiologischen Test muss beachtet werden, dass Keime durchaus Antibiotikaresistenzgene besitzen können, ohne resistent zu sein.
Dr. Gabriele Egert
Mitglied der Redaktion
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