Biobanking im Wandel

Biobanken gelten vielen als das neue Gold der Biowissenschaften, aber ganz so neu ist die Idee nicht: Rudolf  Virchows „Pathologisches Museum“ kann man als Vorläufer heutiger Biobanken ansehen, denn dort waren bereits 1901 über 20.000 menschliche Gewebeproben gelagert, die dem Studium von Krankheiten dienten.
Derartige Sammlungen von Biomaterialien finden sich heute in den meisten universitären, privaten und sonstigen Instituten für Pathologie, da das in Paraffin eingebettete Gewebe aus Biopsien und Operationspräparaten zumeist ohnehin länger als vom Gesetzgeber gefordert aufbewahrt wird und die zugehörigen klinischen Daten in den Pathologie­informationssystemen gespeichert sind.
Wie nebenstehend von Prof. Dahl beschrieben, ist die zusätzliche Einlagerung von Frisch- bzw. Kryogewebe mit wesentlich größerem Aufwand verbunden. Dies fängt schon beim Transport nach der Entnahme an, da dieses Gewebe nicht fixiert wird und daher entsprechend schnell in der Pathologie zugeschnitten werden muss. Die Kombination aus den ohnehin vorhandenen „Paraffingewebe-Biobanken“ und zusätzlichen Frisch- und Kryogeweben eröffnet der Forschung und Diagnostik in Zukunft interessante zusätzliche Aufgabenfelder.


Prof. Dr. med. Christopher Poremba
Mitglied der Redaktion

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