Keimzelltumoren des Hodens
Histopathologische Diagnostik
Die Präparation des Tumors ist in den aktuellen Leitlinien von 2013 und 2014 exakt geregelt (s. Literatur). Für die histologische Diagnostik kommen neben der HE-Färbung auch immunhistochemische Techniken zum Einsatz.
Um eine verlässliche Stadieneinteilung nach TNM am Orchiektomiepräparat (Abb. 1) zu ermöglichen, müssen diese nach leitliniengerechtem Schema zugeschnitten werden. Hierbei wird das Präparat – von der Konvexität auf den Nebenhoden zu – vollständig lamelliert; auch der Samenstrang wird in Lamellen aufgearbeitet. Pro Zentimeter Tumor sollte ein Block eingebettet werden (mindestens drei), und zusätzlich je einer von tumornahem und tumorfernem Gewebe. 1 cm vom Hoden entfernt ist außerdem ein Querschnitt des Samenstrangs histologisch zu untersuchen, ebenso der Absetzungsrand.
Bei der intratubulären Keimzellneoplasie (IGCNU) sind nur einzelne Hodenkanälchen befallen. Hier erweist sich die Immunhistochemie als wertvolles Werkzeug für die Erkennung diskreter neoplastischer Veränderungen (Abb. 2). Seminome und nicht-seminomatöse KZT sind häufig bereits in der HE-Färbung diagnostizierbar (Abb 3). Allerdings sind Spezialfärbungen hilfreich und empfohlen, um zwischen verschiedenen Tumortypen zu unterscheiden (siehe Tabelle) oder um spezielle Zelltypen zu erkennen. So kommen beim Seminom und beim embryonalen Karzinom β-HCG-positive synzytiotrophoblastäre Riesenzellen vor, die zu einer Erhöhung von humanem Choriogonadotropin (β-HCG) im Serum führen können.