Der Themenschwerpunkt in der aktuellen Ausgabe von Trillium Krebsmedizin stellt Ihnen eine Auswahl an neuen und spannenden Entwicklungen in der Kopf-Hals-Onkologie vor, die aus der Feder von Experten aus der HNO-Heilkunde, Strahlentherapie und Onkologie des Universitätsklinikums Leipzig stammen. Die Autoren sind über das Universitäre Krebszentrum der Universität Leipzig (UCCL) in engem klinischen und wissenschaftlichen Austausch verbunden und arbeiten insbesondere eng unter dem Siegel eines zertifizierten Kopf-Hals-Tumorzentrums der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zusammen. Die Zusammenstellung soll wichtige Aspekte der Immunonkologie, der adjuvanten und primären Radiochemotherapie und die immer relevanter werdende Patientenperspektive (PRO: patient reported outcome) in der täglichen Behandlung und in klinischen Studien adressieren.
Susanne Wiegand gibt einen Über- und Ausblick zu dem Einsatz der Checkpoint-Inhibitoren bei den Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs. Thomas Kuhnt, Claudia Pohlenz und Peter Hambsch äußern sich zu dem aktuellen Einsatz von Cisplatin in Kombination mit Strahlentherapie auf Basis der aktuellen Studienlage. Veit Zebralla berichtet über den zunehmenden Einsatz von PROs auch auf Basis eigener Studien.
Des Weiteren wollen wir ein Update zum Stand empfehlenswerter Deeskalations-Ansätze in der Therapie des HPV-16-positiven Oropharynxkarzinoms geben bzw. diskutieren, ob die aktuelle Datenlage überhaupt eine Deeskalationsempfehlung erlaubt. Die zunehmende Diversifizierung molekularpathologischer Diagnostik rückt auch die Kopf-Hals-Tumoren zunehmend in den Fokus des molekularen Tumorboards und führte zu ersten klinisch relevanten driving mutations. Nach den Ausführungen von Florian Lordick und Ulrich Hacker wird ersichtlich, dass eine wachsende Zahl teils sehr effektiver, molekular zielgerichteter Therapien für Krebserkrankungen dieser Region existieren.
Schließlich nutzen wir in zunehmendem Maße im Rahmen der Digitalisierung die Methoden der künstlichen Intelligenz und treiben Entwicklungen auch bei der Thereapieentscheidung voran. Lassen Sie sich von Matthäus Stöhr über die Entwicklung und gleichsam die Vision eines „digitalen Patientenmodells“ am Innovationszentrum für Computer assistierte Medizin in Leipzig (ICCAS) begeistern.
Sollte Sie diese kleine Auswahl angesprochen haben und wollen Sie sich mehr im Themenfeld der interdisziplinären Kopf-Hals-Onkologie informieren oder gar aktiv an Studien teilnehmen, freue ich mich, Sie auf die „interdisziplinäre Arbeitsgruppe Kopf-Hals-Tumoren der Deutschen Krebsgesellschaft" (IAG-KHT) aufmerksam machen zu dürfen. Die Gruppe führt zweimal im Jahr Symposien durch. Näheres ist über die DKG-Homepage der IAG-KHT zu erfahren. Aktuell empfiehlt die Arbeitsgruppe 13 Studien, die teilweise noch für teilnahmewillige Zentren offen sind.
Nähere Informationen finden Sie unter: https://www.krebsgesellschaft.de/deutsche-krebsgesellschaft-wtrl/deutsche-krebsgesellschaft/ueber-uns/organisation/sektion-b-arbeitsgemeinschaften/iag-kht.html
Ich wünsche Ihnen großes Lesevergnügen und hoffe, dass Sie aus den Beiträgen wertvollen Nutzen für Ihre klinische Arbeit ziehen können. Ich freue mich auch, Sie demnächst bei der IAG-KHT begrüßen zu dürfen.