In der Erstlinientherapie des metastasierten Kolorektalkarzinoms (mCRC) bewirkt die Kombination aus Nivolumab plus niedrig dosiertem Ipilimumab einen anhaltenden klinischen Nutzen. Das gilt für Patienten mit hoher Mikrosatelliten-Instabilität (MSI-H) oder einem Defekt der DNA-Mismatch-Reparatur (dMMR).
Schätzungen zufolge sind weltweit jedes Jahr rund 1,8 Millionen Menschen von einem kolorektalen Karzinom betroffen, das weltweit die dritthäufigste Krebsart repräsentiert; ungefähr 880.000 von ihnen versterben daran. Es ist damit die zweithäufigste Karzinom-bedingte Todesursache. Bei einem Teil der Betroffenen sind die Biomarker MSI-H oder dMMR im Spiel, die die Wirksamkeit der konventionellen Chemotherapie schmälern.
Eine wegweisende Erkenntnis lieferte jetzt die Auswertung einer Kohorte von Patienten mit diesen Biomarkern aus der Studie CheckMate-142, in der bei einem medianen Follow-up von 13,8 Monaten der primäre Endpunkt eines vom Prüfarzt beurteilten objektiven Ansprechens bei 60% der Patienten erreicht wurde. Ein komplettes Ansprechen konnte in 7% der Fälle realisiert werden, berichtet der an der University of Southern California tätige Onkologe Prof. Heinz-Josef Lenz.
Das Ansprechen auf die Erstlinientherapie mit der Kombination aus Nivolumab (Opdivo®) plus Ipilimumab (Yervoy®) stellte sich bei 82% der Patienten als dauerhaft heraus: Bei drei von vier Behandelten hielt es länger als sechs Monate lang an. Nebenwirkungen der Schweregrade 3 oder 4 zeigten sich bei 16% der Patienten.
Die in der Erstlinie eingesetzte Zweierkombination erreichte darüber hinaus eine Krankheitskontrollrate von immerhin 84%. Bei einem Follow-up von einem Jahr lag die Gesamtüberlebensrate bei 83%, die Rate für das progressionsfreie Überleben bei 77%. Die Medianwerte sind damit noch nicht erreicht worden, so Lenz. „Nivolumab und niedrig dosiertes Ipilimumab wirken synergistisch und bieten Patienten, deren Tumoren MSI-H- oder dMMR-positiv sind, einen zusätzlichen potentiellen Nutzen, indem sie die Anti-Tumor-Immunantwort durch unterschiedliche Mechanismen verstärken“, erklärte Dr. Ian M. Waxman von Bristol-Myers Squibb.
Karl B. Filip
Satellitensymposium bei der Jahrestagung der European Society for Medical Oncology (ESMO) 2018 in München, unterstützt von Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA, München.