Ziel unseres Artikels ist es, einen Überblick über die Vor- und Nachteile der verschiedenen auf der Magnetresonanztomografie (MRT) basierenden Möglichkeiten der Prostatabiopsie zu geben. Dazu haben wir eine systematische Literaturrecherche zu den Themen In-bore-Biopsie, kognitive Biopsie und Software-gestützte MRT/Ultraschall-Fusionsbiopsie der Prostata durchgeführt. Es zeigte sich, dass hinsichtlich der Prostatakarzinom-Detektionsraten sowohl die Biopsie nach kognitivem Mapping und die softwaregestützte MRT/Ultraschall-Fusionsbiopsie als auch die In-bore-Biopsie der 12-fach-Randombiopsie überlegen sind. Besonders bei Patienten mit vorausgegangener negativer Biopsie konnten signifikant bessere Entdeckungsraten gezeigt werden. Weiterhin scheint es sinnvoll, die kognitiv oder softwaregestützten Fusionsbiopsien mit einer randomisierten Biopsie zu kombinieren, da sich hiermit die höchsten Detektionsraten erzielen ließen. Allerdings sind noch weitere Studien nötig, um zu klären, wie viele Proben aus einer Zielläsion entnommen werden sollten und welchen Stellenwert die MRT-gestützten Verfahren in der Primärdiagnostik haben. Nichtsdestotrotz bilden die verbesserte Bildgebung durch eine exakte Läsionszuordnung und die gezielte Biopsie durch eine präzisere Bestimmung des Ausdehnungsgrades des Prostatakarzinoms die Grundlage für zukünftige fokale Therapiestrategien.
Schlüsselwörter: MRT-gestütze Biopsie, Prostatabiopsie, Fusionsbiopsie, kognitive Biopsie
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