Mangelernährung in der Onkologie
CME-Beitrag
Dem Thema Mangelernährung wird heutzutage in Deutschland zu wenig Beachtung geschenkt, da wir tendenziell in einer Gesellschaft der Überernährung leben [1]. Ohne Zweifel ist die Thematik Mangelernährung für das Sozial- und Gesundheitssystem zumindest gleichbedeutend mit der allseits präsenten und viel diskutierten Adipositas-Problematik. Immerhin werden jährlich Kosten von rund 9 Milliarden Euro durch das Problem der Mangelernährung verursacht. Davon entfallen 5 Milliarden Euro auf den stationären Bereich, 2,6 Milliarden Euro auf den Heim- und Pflegebereich und 1,3 Milliarden Euro auf den ambulanten Bereich [2].
Die an deutschen Krankenhäusern durchgeführte Studie „The German Hospital Malnutrition Study“ [3], bei welcher der Ernährungszustand von 1.886 Patienten ermittelt wurde, hat gezeigt, dass ca. 25% der stationär aufgenommenen Patienten eine Mangelernährung aufweisen. Im Rahmen dieser Studie wurde analysiert, welche Patientengruppen besonders häufig einen mangelhaften Ernährungszustand aufweisen. Am häufigsten sind geriatrische Patienten betroffen (ca. 58%), gefolgt von onkologischen Patienten (38%). Zudem konnten hohes Alter, maligne Erkrankungen und Polymedikation als Risikofaktoren identifiziert werden [3].
Eine weitere Untersuchung von Zürcher et al. zeigte, dass 41% von 200 Tumorpatienten eine Mangelernährung aufwiesen. Der Gewichtsverlust lag bei diesen Patienten zwischen 9,8% und 20%. Die Untersuchung zeigte zudem, dass lediglich ein Drittel der mäßig mangelernährten (SGA B) und die Hälfte der schwer mangelernährten Patienten (SGA C) eine ernährungsmedizinische Betreuung erhielten. Hier wird der Sensibilisierungs- und Optimierungsbedarf für die Thematik der Mangelernährung deutlich [4].
Krebserkrankungen stellen ein zunehmendes medizinisches Problem dar [5]. 2011 erkrankten in Deutschland rund 255.000 Männer und 228.000 Frauen an Krebs [1]. Häufig ist die Prognose schlecht, was in manchen Fällen an einem schlechten Ernährungsstatus liegt. Bei vielen Patienten ist bereits vor der Diagnosestellung ein signifikanter ungewollter Gewichtsverlust zu verzeichnen, wobei es Unterschiede nach Tumorart und -lokalisation gibt. Insbesondere Patienten mit Tumoren im Kopf-Halsbereich und im oberen Gastrointestinaltrakt, mit aggressiven Non-Hodgkin-Lymphomen und mit kleinzelligen Lungenkarzinomen sind besonders häufig von einer Mangeler-nährung betroffen [6].
Prognostische Bedeutung von Mangelernährung für onkologische Patienten
In der onkologischen Therapie ist ein adäquater Ernährungszustand eine essenzielle Grundlage für die Verbesserung der Prognose, da die Toleranz für und das Ansprechen auf die therapeutischen Maßnahmen wächst und die Lebensqualität der Patienten steigt. Die Ernährung von onkologischen Patienten stellt daher eine unterstützende Maßnahme im Gesamtkonzept der Therapie dar [1].
Unumstritten ist, dass ein mangelhafter Ernährungszustand prognostisch ungünstig ist. Eine Vielzahl an Studien hat bereits belegt, dass eine durch onkologische Krankheiten bedingte Mangeler-nährung zu Lasten der Lebensqualität und der Immunkompetenz gehen. Außerdem wird die Überlebenszeit verkürzt und das Ansprechen auf die Therapie verschlechtert. Ross et al. konnten an einem Kollektiv von 780 Patienten mit Lungenkarzinom belegen, dass ein ungewollter Gewichtsverlust prognostisch ungünstig ist, da sich die Überlebenszeit signifikant verkürzt und Patienten mit einem Gewichtsverlust weniger effektiv therapiert werden können [7]. Zudem müssen die Patienten längere und häufigere Krankenhausaufenthalte durchstehen [8]. Lim et al. zeigten in einer prospektiven Kohorten-Studie, dass mangelernährte Patienten einen signifikant längeren Krankenhausaufenthalt aufweisen als adäquat ernährte Patienten (6,9 ± 7,3 Tage vs. 4,6 ± 5,6 Tage; p < 0.001; [9]).
Die aktuelle Situation
Trotz der hohen Prävalenz der Mangelernährung wird im klinischen Alltag kaum ein Screening durchgeführt, und so werden kaum mangelernährte Patienten identifiziert, denen geholfen werden könnte [1]. Bereits im Jahr 2003 wurde in einer Resolution des Ministerkomitees des Europarates empfohlen, das Risiko einer Mangelernährung bei allen Patienten routinemäßig bei Aufnahme durch ein valides Screening-Tool (NRS-2002, SGA) zu bewerten. Ferner sollte die Ernährungstherapie als Bestandteil der medizinischen Behandlung verstanden werden. In Anbetracht der geringen Häufigkeit von Ernährungsteams in Kliniken im deutschsprachigen Raum ist davon auszugehen, dass ein routinemäßiges Screening mit anschließender adäquater ernährungsmedizinischen Betreuung kaum stattfindet: Shang et al. konnten 2005 feststellen, dass von 3.071 Krankenhäusern im deutschsprachigen Raum lediglich 98 (3,2%) über ein Ernährungsteam verfügten. Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland mit diesem Ergebnis äußerst schlecht ab [10].
Zudem bieten die Rahmenbedingungen des deutschen Gesundheitssystems keine solide Basis, um zukünftig gegen Mangelernährung vorzugehen. Ein Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) hatte zur Folge, dass die ambulante Ernährungsberatung weiterhin nicht in den Heilmittelkatalog aufgenommen wird und diese Maßnahme „Kann-Leistung“ der Krankenkassen bleibt und ohne weiteres abgelehnt werden kann. Dadurch ist eine Ernährungsberatung nicht allen Patienten gleichermaßen zugänglich bzw. von den finanziellen Ressourcen des Patienten abhängig [1].
Im Krankenhaus kann die Nebendiagnose Mangelernährung zusätzliche Erlöse erwirtschaften. Dieser Erlös kann in der Regel jedoch aufgrund des höheren Ressourcenverbrauchs keine Stabstelle für Ernährungsmedizin refinanzieren. Trotzdem kann durch den ernährungsmedizinischen Einsatz in Form von Screening, Diagnosestellung und Therapieeinleitung durch Verkürzung von Liegezeit und Rekonvaleszenz und durch die Reduktion von Therapieabbrüchen ein Mehrerlös für die Klinik generiert werden. Onkologische Patienten weisen eine längere Krankenhausverweildauer auf, wenn sie mangelernährt sind: Im Vergleich haben nicht mangelernährte Patienten eine durchschnittliche Verweildauer von 13,1 Tage im Krankenhaus, während es bei Patienten mit Mangelernährung 19,5 Tage, also sechs Tage mehr sind. Durch die Senkung der Krankenhaus-Verweildauer kann also eine Kostenersparnis erzielt werden [1].
Die Arbeit eines Ernährungsteams
Ein interdisziplinäres Ernährungsteam zeichnet sich durch pflegerische, pharmazeutische, medizinische und ernährungswissenschaftliche Expertise aus. Das Team bewerkstelligt ernährungstherapeutische Interventionen und überwacht diese. Die ernährungstherapeutische Intervention (oder auch „Ernährungssupport") besteht in der Bereitstellung von Nahrung bzw. Nährstoffen über orale, enterale oder parenterale Zugangswege. Dies dient der Verbesserung oder dem Erhalt von Ernährungsstatus, Lebensqualität und Outcome. Oberstes Ziel ist es, eine bestehende Mangelernährung zu behandeln oder ihrer Entstehung vorzubeugen [11]. Die Aufgaben eines Ernährungsteams liegen insbesondere in der klinischen Ernährungstherapie und der Heimernährung. Auch die Erhebung von Ernährungsanamnesen und die kritische Erfassung des Ernährungszustandes, initial und im Verlauf, die Identifizierung von Patienten, die ernährungstherapeutisch versorgt werden müssen und die Indikationsstellung für eine Ernährungstherapie gehören zu den Aufgaben des Teams. Zudem erstellt es individuelle Richtlinien und Tages-Kostpläne bzw. Infusionsregimes. Das Ernährungsteam überwacht den Therapieverlauf sowohl stationär als auch ambulant und schult Patienten und Angehörige. Es werden auch heim-enterale und heim-parenterale ernährungstherapeutische Maßnahmen geplant und organisiert. Zusätzlich zur ernährungstherapeutischen Versorgung in der Klinik und zu Hause sind die Bereiche Aus- und Weiterbildung, Forschung und Qualitätssicherung in die Aufgabenfelder der Ernährungsteams integriert [12].
Ernährungsscreening/-assessment
Zunächst sollten Mitarbeiter, die das Screening durchführen, darüber informiert sein, was Mangelernährung bedeutet bzw. wie sie definiert wird. Im Allgemeinen spricht man von einer krankheitsspezifischen Mangelernährung, wenn
1. der Body-Mass-Index (BMI) unter 18,5 kg/m² liegt ODER
2. ein ungewollter Gewichtsverlust von mehr als 10% in den letzten drei bis sechs Monaten stattfand ODER
3. der BMI < 20 kg/m² liegt UND ein ungewollter Gewichtsverlust von > 5% in den letzten drei bis sechs Monaten stattfand ODER
4. eine Nahrungskarenz von mehr als sieben Tagen vorherzusehen ist [11].
Das Screening an sich ist ein schnell durchzuführender und einfacher Test, der keiner ernährungsspezifischen Expertise sowie keiner finanziellen Investition bedarf. Hierfür stehen verschiedene Screening-Bögen zur Auswahl, die sich je nach Anwendungsgebiet etwas unterscheiden. Zu den anerkannten Screening-Tools gehören das Nutritional Risk Screening (NRS) und das Subjective Global Assessment (SGA) für stationär aufgenommene Patienten, das Minimal Nutritional Assessment (MNA) für geriatrische Patienten oder das Malnutrition Universal Screening Tool (MUST) für das Screening im ambulanten Bereich.
Die Ergebnisse der Screening-Bögen geben Auskunft darüber, ob ein Patient mangelernährt ist oder ob hierfür ein erhöhtes Risiko besteht und ob ein weiterführendes Assessment notwendig ist. Das Screening sollte bei allen stationär aufgenommenen Patienten routinemäßig erfolgen und während des Krankenhausaufenthaltes in wöchentlichen Abständen wiederholt werden. Auch bei ambulanten Patienten wird die Durchführung des Screenings in regelmäßigen Abständen (z. B. jährlich) empfohlen [11].
Das Assessment ist die Weiterführung des zuvor durchgeführten Screenings, bei dem eine umfassendere Diagnose der Ernährungsprobleme gestellt wird. Hierzu ist die Krankengeschichte, die aktuelle Medikation, die Ernährungsanamnese und die körperliche Zusammensetzung zu erheben, woraus dann die Ernährungsdiagnose (Nutrition Diagnosis) abgeleitet werden kann. Diese dient dann als Grundlage für Ernährungsinterventionen [11]. Gerade bei onkologischen Patienten ist das Ernährungsproblem multifaktoriell. Auf der einen Seite ist die systemische Inflammation zu beachten, welche zu metabolischen Veränderungen führt und somit zu Katabolie, Kachexie und Fatigue. Auf der anderen Seite steht eine verringerte Nahrungsaufnahme und damit eine negative Energiebilanz, sowie die reduzierte körperliche Aktivität der Patienten, was die Proteolyse und somit den Abbau von Muskelmasse zusätzlich begünstigt. Der Grund der verringerten Nahrungsaufnahme sollte eruiert werden, um ihn gegebenenfalls zu beheben. Häufig sind es in der Onkologie Nebenwirkungen der anti-tumoralen Therapie, die das Ernährungsproblem verschlimmern, z. B. in Form von Übelkeit und Erbrechen, Mukositis, Schluckstörungen oder Diarrhöen [13].
Die ernährungstherapeutische Intervention
Für die ernährungstherapeutische Betreuung hat sich das in Abbildung 2 dargestellte Stufenschema etabliert[14].
Oberstes Ziel ist es, den oralen Zugangsweg zu nutzen bzw. die Nutzung wiederherzustellen. Wie Abb. 2 zeigt, sollte man bei bestehendem Ernährungsproblem zunächst versuchen, die Ursache zu evaluieren und zu therapieren. Auf der zweiten Stufe steht die Modifikation der Ernährung (z. B. Anpassung der Konsistenz), die Ernährungsberatung und -betreuung, der Einsatz von individueller Wunschkost und Allgemeinmaßnahmen, die die Nahrungsaufnahme fördern sollen [14].
Ist die Speisenanreicherung dennoch nicht ausreichend, kann auf Trinknahrung (Orale Nahrungssupplementation, ONS) zurückgegriffen werden. Diese ist bei medizinischer Indikation verord-nungsfähig und erstattungspflichtig. Der Nutzen von Trinknahrungen konnte zusammenfassend von Stratton et al. dargelegt werden, die 13 Reviews und Meta-Analysen prüften. In der Übersicht zeigte sich, dass der Einsatz von Trinknahrung viele Vorteile bietet, wie die Reduktion von Komplikationen und der Mortalität. Ebenso konnte ein positiver Effekt bezüglich des Körpergewichts nachgewiesen werden [15].
Ist die orale Nahrungszufuhr nicht ausreichend oder nicht möglich, sollte eine enterale Ernährung eingeleitet werden [10]. Bei intaktem Gastrointestinal-Trakt sollte die enterale Ernährung der parenteralen Ernährung vorgezogen werden. Der Vorteil der enteralen Ernährung liegt zum einen in den positiven Effekten auf die Darmbarriere in Bezug auf infektiöse Komplikationen und zum anderen in den geringeren Kosten gegenüber einer parenteralen Ernährung [16]. Eine Untersuchung von Lee et al. zeigte die positiven Effekte einer frühen enteralen Ernährung bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren. Durch die prophylaktische Anlage einer PEG-Sonde (perkutane endoskopische Gastrostomie) konnten diese Patienten bedarfsgerecht ernährt werden. Die Patienten mit PEG-Sonde hatten signifikant weniger Rehospitalisierungen, weniger Komplikationen und einen geringeren Gewichtsverlust als Patienten ohne künstliche enterale Ernährung [17].
Liegt eine Kontraindikation für eine enterale Ernährungstherapie vor, wird die Einleitung einer parenteralen Ernährung empfohlen. Infundiert werden dabei Wasser, Glukose, Lipide, Aminosäuren, Elektrolyte, Vitamine und Spurenelemente [10]. Da eine parenterale Ernährung häufig mit Komplikationen einhergeht (Katheter-Infektionen oder -Thrombosen), ist die Indikation hier kritisch zu stellen [16]. Durch eine ernährungstherapeutische Intervention kann unter anderem auch die Lebensqualität der Patienten verbessert werden. Vashi et al. evaluierten von 52 Tumorpatienten während der heim-parenteralen Ernährung die Lebensqualität, den Ernährungsstatus, den Karnofsky-Index und den SGA. Eine Verbesserung der Lebensqualität, des Karnofsky-Index und des Ernährungsstatus konnte durch eine heim-parenterale Ernährung erreicht werden, unabhängig von der Tumorart- und lokalisation [18].
Der Benefit einer parenteralen supportiven Ernährung konnte von Wu et al. dargestellt werden. Eine Untersuchung an 646 mangelernährten Patienten konnte zeigen, dass die Unterstützung mit künstlicher Ernährung im Vergleich zu konventioneller Ernährung positive Effekte auf das Outcome der Patienten hat. Verglichen wurden dabei die enterale, parenterale und konventionelle Ernährung bei Patienten mit gastrointestinalen Tumoren. Die Ergebnisse zeigen, dass die enterale Ernährung der parenteralen zwar vorzuziehen ist, der künstliche Support an sich aber einen Vorteil für die Patienten bedeutet [19]. Die Arbeitsgruppe um Guo et al. verglich die perioperative Versorgung mit enteraler und parenteraler Ernährung bei Patienten mit Pankreastumoren. Untersucht wurden Ernährungsstatus, Immunstatus, Inzidenz von Komplikationen und Lebensqualität von 178 Patienten. Die enterale Ernährungstherapie zeigte keine Vorteile hinsichtlich der Inzidenz von perioperativen Komplikationen, dafür verbesserte sich unter enteraler Nahrungszufuhr der Immunstatus [20].
Heber et al. konnten zeigen, dass bei onkologischen Patienten häufig ein gesteigerter Gesamt-Eiweißumsatz vorliegt [21]. Daher ist für onkologische Patienten die Sicherstellung einer adäquaten Eiweißzufuhr essenziell. Die aktuelle Leitlinie der deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGE) empfiehlt diesbezüglich eine Zufuhr von 1,2–1,5 g pro kg Körpergewicht. Der Bedarf kann bei besonders ausgeprägten inflammatorischen Prozessen auf bis zu 2 g/kg Körpergewicht steigen. Zudem sollten 35% der zugeführten Energie aus Fett bestehen, der Rest aus Kohlenhydraten. Der Energiebedarf kann in der Regel mit 25–30 kcal/kg Körpergewicht gedeckt werden. Der Vitamin- und Mineralstoffbedarf richtet sich nach den Bedürfnissen von Gesunden [16].
Qualitätssicherung in der Ernährungsmedizin
Für die Qualitätssicherung in der Ernährungsmedizin sollte ein Behandlungspfad etabliert werden. Dieser Pfad gibt die einzelnen Schritte der ernährungsmedizinischen Betreuung wieder und unterstützt durch Entscheidungshilfen [22]. Abb. 3 zeigt einen möglichen Behandlungspfad. Zudem sollten Parameter festgelegt werden, mit denen die Wirksamkeit von Ernährungs-Assessment und Ernährungstherapie beurteilt werden können [22].
Fazit und Ausblick
Eine Mangelernährung, die sich aufgrund einer malignen Erkrankung ausgebildet hat, ist ungünstiger als eine nicht-onkologisch bedingte Mangelernährung [5]. Die individuelle Ernährungstherapie, die durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von verschiedenen Expertisen durchgeführt und überwacht werden sollte, kann der krankheitsassoziierten Mangelernährung in der Onkologie effektiv entgegenwirken und so negative Auswirkungen begrenzen [5].
Um möglichst alle Patienten mit Mangelzuständen zu erfassen und sie anschließend zu behandeln oder um die Ausbildung möglicher Mangelzustände im Vorfeld zu verhindern, sollten Institutions-intern Zuständigkeiten und Behandlungspfade innerhalb medizinischer Einrichtungen festgelegt werden. Des Weiteren sollte die Kompetenz der adäquaten ernährungstherapeutischen Begleitung der Patienten als Zertifizierungskriterium für onkologische Zentren integriert werden [1].
Literatur
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2. Uedelhofen K. Cepton-Studie – Mangelernährung in Deutschland. MT-Special, MTD 3/2008, 68-9.
3. Pirlich M et al. The German hospital malnutrition study. Clin Nutr 2006; 25: 563-72.
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10. Shang E et al. An European survey of structure and
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Korrespondierender Autor:
Prof. Dr. rer. medic. Markus Masin
Prof. Dr. rer. medic. Markus Masin
Deutsche Stiftung krankheitsbedingte
Mangelernährung
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