Zervixkarzinom: Prävention, Diagnostik und Therapie

Zusamenfassung

Weltweit ist das Zervixkarzinom, nach dem Mammakarzinom, der zweithäufigste maligne Tumor der Frau. Die Erkenntnis, dass die überwiegende Mehrzahl dieser Tumoren durch humane Papillomviren (HPV) ausgelöst wird, hat erstmals in der Geschichte zu einer präventiven Impfung gegen eine onkologische Erkrankung geführt, die in Deutschland für Mädchen ab dem neunten Lebensjahr empfohlen wird. Bereits in der Vergangenheit konnten Inzidenz und Mortalität des Zervixkarzinoms durch systematische Vorsorgeuntersuchungen, vor allem durch die zytologische Untersuchung von Abstrichpräparaten, stark reduziert werden. Welche Rolle der HPV-Nachweis bei der Vorsorge spielen soll, wird derzeit von G-BA und IQWiG bewertet. Die operativen Methoden zur Behandlung des Zervixkarzinoms wurden in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt, insbesondere auch durch die Einführung schonender laparoskopischer Zugangswege. Man geht davon aus, dass dadurch die Morbidität bei gleicher onkologischer Sicherheit verbessert werden kann, aber noch fehlt der letzte Nachweis durch kontrollierte, randomisierte Studien. Die therapeutischen Möglichkeiten beim fortgeschrittenen Zervixkarzinom sind noch entwicklungsfähig; immerhin ist mittlerweile der anti-angiogene Antikörper Bevacizumab als zusätzliche, lebensverlängernde Option zur Chemotherapie hinzugekommen.

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Summary

Cervical cancer is the most common female malignancy with the exception of breast cancer. The realization that the vast majority of these tumors are caused by human papilloma viruses (HPV) has for the first time enabled the development of a preventive vaccine against a type of cancer. Vaccination against HPV is recommended in Germany for girls from the age of nine years. In the past, incidence and mortality from cervical cancer could already be reduced by performing systematic screenings, mainly by cytological control of cervical smears. The role of HPV detection in screening is currently being assessed by G-BY and IQWiG. Surgical methods for treatment of cervical cancer have been advanced during the last decades, including introduction of laparoscopic approaches. It is generally thought that by using these methods morbidity can be reduced without compromising oncological safety, but this has still to be proven by randomized con­trolled clinical trials. Concerning therapy of advanced cervical cancer there is still room for improvement; in addition to chemotherapy the anti-angiogenic antibody bevacizumab has recently been in­troduced and has been shown to prolong survival.

Prof. Dr. Marion Kiechle
Frauenklinik im Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München (TUM)
Lehrstuhl für Gynäkologie und Geburtshilfe
Ismaninger Straße 22, 81675 München
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