Daratumumab in EU für rezidiviertes/refraktäres Myelom zugelassen

Die Europäische Kommission hat am 23. Mai 2016 den ersten vollhumanen monoklonalen CD38-Antikörper Daratumumab (Darzalex®) als Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit rezidiviertem und refraktärem multiplem Myelom zugelassen, die bereits eine Therapie mit einem Proteasominhibitor (PI) und einem Immunmodulator (IMiD) erhalten haben und die während der letzten Therapie einen Krankheitsprogress zeigten. 


CHMP-Empfehlung für Bevacizumab plus Erlotinib beim nicht-plattenepithelialen NSCLC

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) empfiehlt die Zulassungserweiterung von Bevacizumab (Avastin®) in der Kombination mit Erlotinib (Tarceva®) zur Therapie von Patienten mit EGFR-Mutations-positivem fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem nicht-plattenepithelialem Lungenkarzinom (NSCLC). Grundlage für das positive Votum waren die Ergebnisse der Seto-Studie, in der die Kombination der beiden für die Erstlinientherapie etablierten Wirkstoffe zu einer signifikanten Verlängerung des progressionsfreien Überlebens um sechs Monate führte. Die Zulassungserweiterung durch die Europäische Kommission wird in diesem Sommer erwartet.


FDA-Zulassung für Cabozantinib bei Nierenzellkarzinom

Die FDA hat den VEGF-Rezeptor-Inhibitor Cabozantinib in den USA zur Behandlung des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms zugelassen – auf Basis der Daten der Phase-III-Studie METEOR, in der Cabozantinib das Überleben von Patienten, die vorher refraktär gegen mindestens einen VEGFR-Inhibitor gewesen waren, gegenüber Everolimus von median 16,5 auf 21,4 Monate verlängert hatte (HR 0,66; p = 0,0003).


CHMP empfiehlt Ibrutinib für Erstlinie bei CLL

Der CHMP hat die Erweiterung der Zulassung für den Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor Ibrutinib (Imbruvica®) als Einzelsubstanz zur Erstlinientherapie bisher nicht vorbehandelter Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) empfohlen. Grundlage der Empfehlung sind die Ergebnisse der Phase-III-Studie RESONATE-2, in der Ibrutinib im Vergleich zu Chlorambucil bei 269 Therapie-naiven CLL-Patienten die Überlebenszeit signifikant verlängern konnte (HR 0,16; p = 0,001).


FDA-Zulassung für Atezolizumab beim Urothelkarzinom

Die Food and Drug Administration (FDA) hat in einem beschleunigten Verfahren den PD-L1-Immuncheckpoint-Inhibitor Atezolizumab zur Behandlung von Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom in den USA zugelassen, die unter oder nach einer platinhaltigen Chemotherapie progredient sind oder deren Erkrankung sich innerhalb von zwölf Monaten nach einer platinhaltigen neoadjuvanten oder adjuvanten Chemotherapie verschlechtert hat.


EU-Zulassung für Trifluridin/Tipiracil beim Kolorektalkarzinom

Die Europäische Kommission hat am 25. April 2016 das orale Zytostatikum Trifluridin/Tipiracil (Lonsurf®) zugelassen zur Behandlung erwachsener Patienten mit metastasiertem kolorektalem Karzinom, bei denen bisher verfügbare Therapieoptionen ausgeschöpft sind oder nicht infrage kommen. Bis zur Markteinführung des neuen Medikaments, die für Herbst dieses Jahres geplant ist, steht Trifluridin/Tipiracil betroffenen Patienten im Rahmen eines Compassionate-Use-Programms zur Verfügung.


CHMP empfiehlt Ibrutinib für Erstlinie bei CLL

Der glykomodifizierte Typ-II-Anti-CD20-Antikörper Obinutuzumab (Gazyvaro®) hat vom CHMP die Empfehlung für die EU-weite Zulassung für Patienten mit vorbehandeltem follikulärem Lymphom (FL) erhalten. Basis dafür sind die Resultate der Phase-III-Studie GADOLIN, in der Obinutuzumab das progressionsfreie Überleben von Patienten, die auf eine Therapie mit Rituximab nicht angesprochen oder innerhalb von drei Jahren nach Therapiebeginn einen Progress entwickelt hatten, mehr als verdoppeln konnte.


FDA lässt Nivolumab beim klassischen Hodgkin-Lymphom zu

Die FDA hat in einem beschleunigten Verfahren die US-Zulassung für die Anwendung des PD1-Checkpoint-Inhibitors Nivolumab (Opdivo®) bei Patienten mit klassischem Hodgkin-Lymphom im Rezidiv oder im Progress nach Erhalt einer autologen Stammzelltransplantation und nachfolgender Behandlung mit Brentuximab Vedotin ein beschleunigtes Zulassungsverfahren ausgesprochen. Die Zulassung ist die erste für einen PD1-Inhibitor bei einer hämatologischen Neoplasie und basiert auf den Ergebnissen von zwei einarmigen Studien, in denen Nivolumab bei 95 Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem klassischem Hodgkin-Lymphom eine Ansprechrate von 65% bewirkt hat.


FDA-Zulassung für Lenvatinib und Everolimus beim Nierenzellkarzinom

Die FDA hat eine Kombination aus Lenvatinib (Lenvima®) und Everolimus (Afinitor®) zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom nach vorangegangener anti-angiogener Therapie zugelassen. Die Zulassung beruht auf den Ergebnissen der randomisierten Phase-II-Studie 205, in der die Kombination die mediane progressionsfreie Überlebensdauer gegenüber der alleinigen Everolimus-Therapie von 5,5 auf 14,6 Monate verlängerte (Hazard Ratio 0,37). Das Mortalitätsrisiko konnte um 33% reduziert werden (HR 0,67).


EU-Zulassung für Nivolumab für NSCLC jeder Histologie und für Nierenzellkarzinom

Die Europäische Kommission hat Nivolumab (Opdivo®) als Monotherapie für erwachsene Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) ohne Beschränkung der Histologie nach vorheriger Chemotherapie zugelassen. Nivolumab ist der erste PD1-Inhibitor, für den ein Gesamtüberlebensvorteil bei plattenepithelialer Histologie ( in der CheckMate-017-Studie) und bei nicht-plattenepithelialer Histologie (in der CheckMate-057-Studie) nachgewiesen werden konnte.
Außerdem hat die Europäische Kommission Nivolumab (Opdivo®) auch zur Monotherapie bei Erwachsenen mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom nach Vortherapie zugelassen. Auch für diese Patientenpopulation konnte Nivolumab eine Verlängerung des Gesamtüberlebens im Vergleich zu einer Standardtherapie belegen.


FDA-Zulassung für Afatinib bei Plattenepithelkarzinom der Lunge

Die FDA hat den irreversiblen EFGR-Inhibitor Afatinib (Giotriof®) in den USA zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom der Lunge zugelassen, das nach einer platinbasierten Chemotherapie progredient ist. Die Zulassung basiert auf den Resultaten der Phase-III-Studie LUX-Lung 8, in der Afatinib gegenüber dem reversiblen Inhibitor Erlotinib das Gesamtüberleben solcher Patienten von 6,8 auf 7,9 Monate (HR 0,81; p = 0,0077) und das progressionsfreie Überleben von 1,9 auf 2,4 Monate verlängerte (HR 0,82; p = 0,0427).


CHMP-Empfehlung für Everolimus bei neuroendokrinen Tumoren

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat empfohlen, Everolimus (Afinitor®) zur Behandlung von nicht-resezierbaren oder metastasierten, gut differenzierten (Grad 1 oder Grad 2), nicht-funktionellen neuroendokrinen Tumoren (NET) des Gastrointestinal (GI)-Trakts oder der Lunge bei erwachsenen Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung zuzulassen („Positive Opinion“). Für diese Patienten gibt es derzeit wenige oder keine Behandlungsoptionen.


CE-Kennzeichnung für Liquid-Biopsy-Biomarkertest

Ein neuer RAS-Biomarkertest auf Basis von Flüssigbiopsien (Liquid Biopsy), den Merck gemeinsam mit Sysmex Inostics entwickelt hat eine CE-Kennzeichnung erhalten. Der blutbasierte Test kann damit in Europa, Asien und Australien für Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom (mCRC) zum Einsatz kommen. Die Daten, die der RAS-OncoBEAMTM-Test ergibt, sind vergleichbar mit denen einer konventionellen Testung von Gewebebiopsien und können damit Patienten identifizieren, die von einer gegen den epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR) gerichteten Therapie profitieren. Mit der BEAMing-Technologie (Beads, Emulsion, Amplification and Magnetics) analysiert der Test ein breites Panel aus 34 Mutationen in einer Blutprobe von 10 ml in wenigen Tagen.


Beschleunigtes FDA-Zulassungs­verfahren für Pembrolizumab bei Kopf-Hals-Tumoren

Die FDA hat den PD1-Checkpoint-Inhibitor Pembrolizumab (Keytruda®) in ein beschleunigtes Zulassungsverfahren eingeschleust: Es geht dabei um die Anwendung bei rezidivierten oder metastasierten Plattenepithelkarzinomen von Kopf und Hals, wo Pembrolizumab in der KEYNOTE-012-Studie bei 23,7% der Patienten zu einem objektiven Ansprechen geführt hat. Der Antikörper wurde hier erstmals in einer Fixdosis von 200 mg alle drei Wochen eingesetzt. Die Entscheidung der FDA ist für Anfang August angekündigt.