Supportivtherapien verbessern Lebensqualität und verlängern Überleben
Die Supportivtherapie ist ein wichtiger Stützpfeiler in der Behandlung von Patienten mit onkologischen und hämatologischen Erkrankungen. Leider werden die bestehende Leitlinien nicht immer umgesetzt, bedauerte Dr. Tilmann Steinmetz, Köln, und zeigte beim Amgen-MediaDialog im Rahmen der Jahrestagung der DGHO am Beispiel der Knochenmetastasierung und der febrilen Neutropenie (FN), dass die Umsetzung von Leitlinien unbedingt ein wichtiger Teil des Therapiekonzeptes sein muss.
Das Prostatakarzinom gehört zu den Tumorentitäten, bei denen besonders häufig eine ossäre Metastasierung beobachtet wird. Ein Beispiel für eine erfolgversprechende Supportivtherapie beim ossär metastasierten Prostatakarzinom ist der Einsatz von Denosumab (XGEVA®). Neben der Verlängerung des Überlebens waren die Schmerzreduktion und der Erhalt der Lebensqualität relevante Endpunkte für die zeitgleiche Gabe von Denosumab mit den effektiven Wirksubstanzen. Denosumab verkürzt die symptomatische Phase durch eine Verzögerung der Knochenkomplikationen [1]. Daher werde in den S3-Leitlinien zum Prostatakarzinom eine klare Empfehlung zur Kombination von Abirateron, Radium-223 und Enzalutamid mit Osteoprotektiva wie Denosumab ausgesprochen, so Steinmetz.
G-CSF verbessert Lebensqualität und Prognose
Supportive Therapien haben die Aufgabe, einerseits die Lebensqualität der Patienten zu erhalten und andererseits durch die Ermöglichung intensiverer Chemotherapieregimes ihre Prognose zu verbessern. In einer multizentrischen, retrospektiven Beobachtungsstudie konnte bei 186 Patienten mit soliden und hämatologischen Tumoren gezeigt werden, dass die supportive Behandlung mit Pegfilgrastim (Neulasta®) bei neun von zehn Patienten gute Voraussetzungen für einen Therapieerfolg schafft: 89% der Patienten waren frei von febriler Neutropenie, 93% konnten die volle Dosis der Chemotherapie erhalten, und 91% durchliefen die gesamte Therapie im ambulanten Setting [2].
Alle internationalen Leitlinien empfehlen den Einsatz von G-CSF (Granulozyten-Koloniestimulierende Faktoren) ab einem Risiko von 20% für eine febrile Neutropenie. Liegen zusätzliche Patienten-bezogene Risikofaktoren vor, so wird die Gabe von G-CSF sogar bereits ab einem Risiko von nur 10% empfohlen, erklärte Steinmetz.
Ine Schmale
Literatur
1. Smith MR et al. Denosumab for the prevention of skeletal complications in metastatic castration-resistant prostate cancer: Comparison of skeletal-related events and symptomatic skeletal events. Ann Oncol 2015; 26: 368-74.
2. Almenar D et al. Pegfilgrastim and daily granulocyte colony-stimulating factor: Patterns of use and neutropenia-related outcomes in cancer patients in Spain – results of the LEARN study. Eur J Cancer Care 2009; 18: 280-6.
Amgen MediaDialog „Forschung in der Onkologie: Neue Ansätze entwickeln – Grundsteine legen“ im Rahmen des DGHO-Kongresses 2015 am 9.10.2015 in Basel, veranstaltet von Amgen.