Knochenmetastasen: gutes Schmerzmanagement mit Denosumab

Die Inzidenz von Knochenmetastasen ist hoch beim fortgeschrittenen Mammakarzinom, beim Prostatakarzinom, beim multiplen Myelom und auch beim Bronchialkarzinom. Mit dem RANKL-Inhibitor Denosumab kann dem Auftreten skelettaler Komplikationen bei den betroffenen Patienten entgegengewirkt und zudem ein effektives Schmerzmanagement realisiert werden, berichtete Prof. Ingo Diel aus Mannheim beim 26. Deutschen Schmerz- und Palliativtag 2015 in Frankfurt/Main.

Haben sich Knochenmetastasen gebildet, so ist das in aller Regel eine enorme zusätzliche Belastung für die Patienten. Diesen drohen nach Diel pathologische Frakturen sowie weitere skelettale Komplikationen (SRE, Skeletal Related Events) wie beispielsweise ein vertebrales Kompressionssyndrom, was Operationen und eine entsprechende Hospitalisierung oder auch eine Strahlentherapie notwendig machen kann. Die Patienten sind infolge der Knochenmetastasen in ihrer Lebensführung massiv eingeschränkt und haben oft Schwierigkeiten, alltägliche Aufgaben wie Einkaufen und Hausarbeit zu erledigen. „Sie leben zudem in ständiger Sorge, ihre Mobilität und Unabhängigkeit zu verlieren und von anderen abhängig zu werden“, erläuterte Dr. Johannes Horlemann aus Kevelaer die Situation.

Die Knochenschmerzen stören nach seinen Worten außerdem den Schlaf, wobei laut Horlemann die Schlafstörung per se die Schmerzschwelle weiter senkt und ein Teufelskreis hin zu einem noch stärkeren Schmerzerleben gebahnt wird.

Effektive Osteoprotektion

Es ist somit wichtig, alle Register zu ziehen, um SRE und den damit verbundenen zusätzlichen Schmerzen vorzubeugen. Möglich ist dies laut Diel mit Denosumab (XGEVA®), das infolge seiner anti-osteolytischen Eigenschaften eine effektive Osteoprotektion vermittelt. So verzögert Denosumab signifikant das Auftreten einer ersten sowie weiterer SRE. „Der Wirkstoff ermöglicht eine Prävention von SRE bei Patienten mit soliden Tumoren und Knochenmetastasen“, so Diel.

Der RANKL-Inhibitor hat sich in Studien dabei den Bisphosphonaten als überlegen erwiesen, betonte der Onkologe. Er hemmt bei verschiedenen Tumortypen die Schmerzprogression um 22% und damit signifikant stärker als das Bisphosphonat Zoledronsäure. Außerdem verzögert Denosumab im Vergleich zum bisherigen Goldstandard Zoledron­säure die Zeit bis zum erstmaligen Auftreten von moderaten bis schweren Schmerzen. Die Patienten benötigen dadurch insgesamt weniger Analgetika und insbesondere auch weniger stark wirksame Opioide. „Sie geben zudem, wie beim Mammakarzinom gezeigt wurde, unter Denosumab im Vergleich zu Zoledronsäure eine bessere Lebensqualität an“, ergänzte Horlemann.


Christine Vetter


Symposium „Denosumab in der Schmerztherapie von Knochenerkrankungen – eine zusätzliche Option“ im Rahmen des 26. Deutschen Schmerz- und Palliativtages 2015 am 5. März 2015 in Frankfurt/Main, unterstützt durch Amgen.