Die Therapie mit CD19-gerichteten CAR(Chimärer Antigenrezeptor)-T-Zellen hat zu hohen Ansprechraten bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen (AYAs) mit einer rezidivierten/refraktären akuten lymphoblastischen B-Zell-Leukämie (r/r B-ALL) geführt. Die Therapie ist jedoch auch mit gefährlichen Komplikationen wie einem Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS) und dem immuneffektorzellassoziierten Neurotoxizitätssyndrom (ICANS) verbunden. Diese können ein Multiorganversagen oder den Tod verursachen. Behandeln lassen sich die Immunreaktionen mit Kortikosteroiden und Substanzen, die direkt auf proinflammatorische Zytokine abzielen. Es ist demnach wichtig, die immunbedingten Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Für Erwachsene werden hierfür die prädiktiven Scores EASIX (Endothelial Activation and Stress Index) und modifizierter EASIX (m-EASIX) genutzt. Forschende aus den USA bewiesen den Nutzen nun auch für pädiatrische Patienten in einer retrospektiven Analyse von 76 Kindern und AYAs mit r/r B-ALL, die sich einer CD19-CAR-T-Zell-Therapie unterzogen hatten [Zandaki D et al. Blood Adv. 202528;9(2):270-9]. Der EASIX-Score kombiniert Lactatdehydrogenase (LDH), Kreatinin und Thrombozytenzahl (LDH × Kreatinin/PLT). Im m-EASIX-Score wird Kreatinin durch das C-reaktive Protein (CRP) ersetzt. Je höher die beiden Scores, desto höher war die Wahrscheinlichkeit für eine schwere CRS und eine schwere ICANS.
Sabrina Kempe