CAR(Chimärer Antigenrezeptor)-T-Zellen bereichern die Therapie von B-Zell-Lymphomen und -Leukämien sowie des multiplen Myeloms, können jedoch auch mit Komplikationen wie dem immuneffektorzellassoziierten Neurotoxizitätssyndrom (ICANS) einhergehen. Die Symptome dieser Nebenwirkung sind meist leicht ausgeprägt; möglich ist aber auch ein Hirnödem, das lebensbedrohlich sein kann. Welche Patienten ein besonders hohes Risiko für das Auftreten von ICANS haben und wie hoch die 1-Jahres-Mortalität ausfallen könnte, lässt sich womöglich anhand der körperlichen Funktion vor der CAR-T-Zell-Therapie einschätzen. Das erklärten Forschende vom Roswell Park Comprehensive Cancer Center, Buffalo, NY/USA, die ihre Erkenntnisse auf der Tandemtagung der American Society for Transplantation and Cellular Therapy und des Center for International Blood and Marrow Transplant Research im Februar 2025 in Honolulu, Hawaii, vorgestellt haben [Nair NM et al. ASTCT und CIBMTR. 2025;Abstr 374]. Vor allem Personen, die kürzlich einen Sturz erlitten hatten oder nicht länger als zehn Sekunden auf ihrem linken Bein stehen konnten, zeigten ein höheres Risiko, ein ICANS zu entwickeln. Zudem hatten jene, die zusätzlich zu einem hohen CAR-HEMATOTOX-Score mindestens zwei ungünstige körperliche Funktionen aufwiesen (Verwendung einer Gehhilfe, positiver Romberg-Test oder reduzierte Kraft), eine geringere 1-Jahres-Gesamtüberlebensrate von 9 % im Gegensatz zu 65 % bei Patienten mit hohem CAR-HEMATOTOX-Score ohne diese körperlichen Einschränkungen.
Sabrina Kempe