Früherkennungsprogramm für Lungenkrebs auf dem Weg: Lungenkrebsscreening von Rauchern mittels Niedrigrisiko-CT wird geprüft

Für eine erfolgreiche Behandlung von Lungenkrebs ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend. Da Rauchen ein starker Risikofaktor für die Entstehung von Lungenkrebs ist, könnte ein Lungenkrebsscreening bei dieser Hochrisikogruppe mittels Niedrigdosis-Computertomografie sinnvoll sein, wie PD Dr. Anton Faron, Facharzt für Radiologe in der Radiologischen Allianz Hamburg, in einer Presseinformation der Deutschen Röntgengesellschaft erklärt hat. Um die Zielgruppen der Lungenkrebsfrüherkennung besser zu definieren und herauszufinden, wer besonders davon profitieren kann, arbeiten seit 2021 die Medizinische Hochschule Hannover, das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, die ­LungenClinic in Großhansdorf sowie die Radiologische Allianz in Hamburg an der großen Lungenkrebsscreening-Studie HANSE. Zwar hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) Ende 2023 die Einleitung des Beratungsverfahrens zur Früherkennung von Lungenkrebs bei Rauchern mittels Niedrigdosis-Computertomografie bereits beschlossen. Doch erst wenn die notwendige Rechtsverordnung des zuständigen Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz vorliegt, kann der G-BA über die Einführung der Leistung entscheiden. Die Verordnung wird für das erste Quartal 2024 erwartet. Danach wird der G-BA entscheiden, ob und unter welchen Voraussetzungen ein Früh­erkennungsprogramm in die Regelversorgung der GKV aufgenommen wird. Die Deutsche Röntgengesellschaft hat 2023 gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin sowie der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie Eckpunkte für ein mögliches nationales Früherkennungsprogramm veröffentlicht (https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/html/10.1055/a-2175-4580). 

Sabrina Kempe