Wichtige Differenzialdiagnose des inflammatorischen Mammakarzinoms: Die idiopathische granulomatöse Mastitis
DOI: https://doi.org/10.47184/tk.2024.05.6 Die idiopathische granulomatöse Mastitis (IGM) ist eine seltene, meist chronische Brusterkrankung, die sich initial wie der entzündliche Brustkrebs präsentieren kann. Zur Differenzierung ist eine histologische Sicherung notwendig. IGM tritt meist bei Frauen im gebärfähigen Alter auf, in der Regel innerhalb der ersten Jahre nach einer Schwangerschaft beziehungsweise nach dem Stillen. Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören Steroide, Immunsuppressiva, chirurgische Eingriffe, Prolaktinhemmer, Antibiotika und nichtsteroide Antiphlogistika (NSAIDs). Die Therapie ist unterschiedlich wirksam und nebenwirkungsreich. Zudem erleiden viele Frauen Rückfälle, was die Behandlung erschwert.
granulomatöse Mastitis, gutartige Erkrankung der Brust, inflammatorisches Mammakarzinom
Die Abklärung von Tastbefunden gehört zu den häufigsten Gründen für eine Konsultation im Brustzentrum. Falls den Tastbefund eine Rötung und/oder Hautschwellung begleitet, wird üblicherweise an eine bakterielle Mastitis und differenzialdiagnostisch an das inflammatorische Mammakarzinom gedacht, insbesondere bei fehlender Besserung unter antibiotischer Therapie. Bei einem chronischen Verlauf sowie begleitenden Schmerzen sollte auch eine IGM in Betracht gezogen werden [1]. Eine zeitnahe histologische Abklärung ist hier essenziell, um bösartige Veränderungen auszuschließen und die IGM-Diagnose zu sichern.
Bei der IGM handelt es sich um eine seltene entzündliche Erkrankung des Brustdrüsengewebes unklarer Ursache, die von sekundären granulomatösen Brusterkrankungen unterschieden werden muss (Tab. 1).