Tuberkulose: Vergessen, aber nicht besiegt. Warum?
Die Tuberkulose wird häufig als besiegt angesehen. Weltweit ist sie aber immer noch die tödlichste Infektionskrankheit überhaupt. Obwohl sie behandelbar ist, reicht dies nicht aus, wie die dramatische Zunahme an multiresistenten Krankheitsfällen belegt. Zwar gibt es einen Impfstoff, Bacille Calmette-Guérin (BCG); dieser schützt jedoch lediglich gegen heftig verlaufende Krankheitsfälle bei Kleinkindern und ist gegen die wichtigste Krankheitsform, die Lungentuberkulose, ineffektiv. Ein besserer Impfstoff wird daher dringend benötigt. Da T-Lymphozyten die wesentlichen Träger der Immunität gegen Tuberkulose sind, legt die Impfstoffentwicklung besonderen Schwerpunkt auf die Stimulierung einer effektiven zellulären Immunität. VPM1002 ist ein rekombinanter BCG-Impfstoff, der stärkere Schutzwirkung und höhere Sicherheit besitzt. Der Impfstoff hat die klinischen Überprüfungen bis zur Phase II erfolgreich abgeschlossen und steht nun vor der klinischen Testung auf wirksamen Schutz bei Erwachsenen und Kleinkindern.
Schlüsselwörter: Tuberkulose, Impfstoffentwicklung, BCG-Impfstoff, Granulom
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Prof. Dr. Dr. h.c. Stefan H. E. Kaufmann
Direktor der Abteilung Immunologie
Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie
Charitéplatz 1, 10117 Berlin
Tel. +4930/28460-500