„Trillium“: Aller guten Dinge sind drei
Ärzte rangieren unter den gefragtesten Berufen in Deutschland aktuell immerhin auf Platz 6[1], aber bei kritischer Betrachtung der Aufwand-Nutzen-Relation ist es weiterhin attraktiver, Versicherungskaufmann oder Banker zu werden. Dort verspricht ein Bachelorabschluss zum Einstieg knapp 50.000 € Jahresgehalt; den jungen Assistenzärzten wird nach einem langen, aufwendigen Studium meist weniger geboten. Von den medizinisch-technischen Assistenzberufen mag man da gar nicht reden. Obwohl deren Ausbildungsintensität mit einem Bachelor gut mithalten kann, beträgt ihr mittleres Einstiegsgehalt gerade einmal die Hälfte.
Für uns als Fachverlag sind solche Erhebungen insofern bemerkenswert, als die Gesundheitsbranche mit zwei anderen Sektoren um die schlechtesten Plätze im bundesdeutschen Ranking konkurriert, nämlich Bildung und Presse. Von der Aufwand-Nutzen-Relation her müsste man also eigentlich davon abraten, medizinische Fachmagazine mit Fortbildungscharakter wie Trillium Diagnostik und Trillium Krebsmedizin zu produzieren.
Umso mehr freut es uns, in dieser Ausgabe über 3.000 neue Leser begrüßen zu dürfen, darunter – einmal pro Jahr – den Berufsverband Deutscher Pathologen (BDP). Auf den Seiten 98 bis 109 berichten wir über so aktuelle Themen wie digitale Pathologie oder den Einsatz der Bioinformatik in der onkologischen Molekularpathologie.
Ein noch junger, zukunftsträchtiger Partner in der Runde unserer Medienpartner ist die GSEV (German Society for Extracellular Vesicels), über deren Gründung wir bereits in diesem Frühjahr berichteten. Der Vorsitzende des Verbands steuert auf S. 102 eine Methodenübersicht zur Präparation extrazellulärer Vesikel bei; diese submikroskopischen Partikel schlagen gewissermaßen die Brücke zwischen den Zellstrukturen der Pathologie und den löslichen Blutkomponenten der Labormedizin. Insbesondere die Subfraktion der Exosomen wird als heißer Kandidat der interzellulären Kommunikation bei Krebs und vielen anderen Krankheiten gehandelt.
Den größten zusätzlichen Leserkreis aber beschert uns die Deutsche Gesellschaft für Immunologie (DGfI) mit ihren über 2.000 Mitgliedern; sie feiert 2017 ihr 50-jähriges Bestehen und gibt aus diesem Anlass im Trillium-Verlag ein Jubiläumsheft heraus, das ab 2018 in ein regelmäßig erscheinendes Verbandsorgan mit dem Namen Trillium Immunologie münden soll.
Drei Gründe haben uns dazu bewogen, auch dieses dritte Magazin zu produzieren: die fachliche Attraktivität und Innovationskraft der Immunologie, der geballte wissenschaftliche Sachverstand der DGfI (vertreten durch die beiden Editoren Prof. Gunther Hartmann, Uni Bonn, und Prof. Hans-Martin Jäck, Uni Erlangen) und nicht zuletzt der Umstand, dass es erstaunlicherweise noch kein deutschsprachiges Fachmagazin für Immunologie gibt. Wenn Sie die DGfI und ihr neues Magazin kennenlernen möchten, dann besuchen Sie www.dgfi.org – oder die nebenstehend angekündigte Jubiläumstagung.
[1] Schäfer K. Technology Review Mai 2017; 5:107
Prof. Dr. Georg Hoffmann
Herausgeber