Alle Jahre wieder

Vier Influenzatestsysteme im Überblick

Auf die Influenza ist Verlass. Mit großer Regelmäßigkeit kommt es zu Jahresbeginn zu einer deutschlandweiten Epidemie, die  manchmal mehr, manchmal weniger ausgeprägt verläuft. Und auch auf die Diagnostika-Hersteller ist Verlass: Im Gegensatz zur Versorgung mit Impfstoffen hat es bei den Tests noch nie Engpässe gegeben. In dieser Übersicht stellen wir drei Schnelltests und eine auf unterschiedlichen Thermocyclern applizierbare Multiplex-PCR vor.

Einfach und schnell

Alere (S. 230) hat neben dem klassischen immunologischen Nachweis­system aus der BinaxNOW-Serie auch einen molekular­biologischen POC-Test im Repertoire, der Influenza-Viren der Typen A und B mittels isothermer Amplifikation innerhalb von 15 Minuten nachweist – für eine Reaktion mit vorgeschalteter Reverser Transkriptase ein Geschwindigkeitsrekord. Der Assay kann nach Firmenangaben ohne spezielle Laborkenntnisse mit hoher Sensitivität durchgeführt werden.
Cepheid bietet für sein GeneXPert-System ebenfalls einen molekularbiologischen Schnelltest an. Der Xpert® Flu/RSV XC-Test differenziert zwischen Influenza A/B inklusive dem H7N9-Subtyp sowie dem RS-Virus. Die Real-Time-PCR ist innerhalb von 90 Minuten abgeschlossen. Positive Befunde (Influenza oder RSV) stehen dank einer sogenannten Early-Assay-Termination-Funktion bereits nach 40 Minuten zur Verfügung.
Enigma MiniLab (S. 231) nennt sich das System von Sekisui Virotech, das ebenfalls am „Point of Care“ eingesetzt werden kann. Der Multiplex-Real-Time-Test benötigt nur eine Minute Vorbereitungszeit, ist nach 60 bis 90 Minuten abgeschlossen und weist neben Influenza A/B auch das RS-Virus sowie Rhinoviren nach. Für den höheren Durchsatz – beispielsweise im kleinen bis mittleren Zentrallabor – lassen sich bis zu sechs Einheiten modular verknüpfen.

Geräteoffen

Als viertes Unternehmen präsentiert sich R-Biopharm mit drei verschiedenen Testkits für zahlreiche gängige PCR-Systeme (S. 231). Die Multiplex-Assays differenzieren zwischen Influenza A/B und erkennen auch die Subtypen H1N1v (sog. „Schweinegrippe“) und H3N2 (Variante der Influenza A aus der Saison 2014/15) sowie die von der WHO empfohlenen Impfstämme und das RS-Virus.    

Dr. Gabriele Egert
Mitglied der Redaktion

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