Labortests für TB im Überblick
Nur 5 bis 10 Prozent der mit Mycobacterium tuberculosis infizierten Personen erkranken an einer aktiven Tuberkulose. Die übrigen gelten als „latent TB-infiziert“ (LTBI). Sie zu erkennen – es sollen über eine Milliarde sein – ist eine wichtige Aufgabe im Kampf gegen diese gefährliche Infektionskrankheit.
Zum Nachweis der LTBI wurde 100 Jahre lang der Tuberkulinhauttest eingesetzt: Ein gereinigter Bakterienextrakt löst in der Oberhaut des Patienten eine typische Reaktion mit sensibilisierten T-Lymphozyten aus. Dieses Prinzip machen sich auch In-vitro-Assays (IGRAs) zunutze, bei denen ein Peptidcocktail mit Vollblut inkubiert wird. Ist der Patient sensibilisiert, so setzen TH1-Lymphozyten Interferon-γ frei. Der QuantiFERON-Assay von Qiagen verwendet die Proteine ESAT-6, CFP-10 und TB7.7 zur Stimulierung.
Nukleinsäure-basierte Assays haben sich in der TB-Diagnostik flächendeckend durchgesetzt. Diese Direktnachweise gelten vor allem wegen der klinischen Dringlichkeit einer raschen Befundung als wichtige Ergänzung zu langwierigen Kulturverfahren. Die bereits im Fachartikel besprochenen Assays von Cepheid und Hain werden hier vorgestellt. Weiterhin ist der Realtime-PCR-Test von medac erwähnenswert, der auf allen gängigen Cyclern validiert wurde.
Das zweite wichtige Einsatzgebiet molekularbiologischer Tests ist die Vorhersage von Resistenzen. Ein umfassendes Spektrum bietet neben Hain Lifescience auch der Test von AID, bei dem sich an die PCR-Amplifikation eine hochspezifische Hybridisierungsreaktion auf einem Nitrocellulosestreifen anschließt.
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