Die Immuntherapie hat in der Onkologie innerhalb kurzer Zeit zu großen Erwartungen geführt. Erste Substanzen sind bereits zugelassen, in fortgeschrittenen Phasen der Entwicklung befinden sich onkolytische Viren.

Immuncheckpoint-Inhibitoren sind seit Sommer dieses Jahres zur Therapie des fortgeschrittenen Melanoms und teilweise auch des Bronchialkarzinoms zugelassen. Eine weitere immuntherapeutische Option, die seit Jahren mit unterschiedlichem Erfolg untersucht wird, sind onkolytische Viren. Neben Reoviren und einem Coxsackievirus ist am weitesten fortgeschritten die Entwicklung von Talimogene laherparepvec (T-VEC), eines gentechnisch veränderten Herpes simplex Typ 1-Virus, das Tumorzellen invadieren und zerstören und sie außerdem veranlassen kann, Granulozyten-Makrophagen-Koloniestimulierenden Faktor (GM-CSF) zu produzieren, um dadurch Immunzellen anzulocken.

In einer klinischen Studie wurden unter der Behandlung mit T-VEC anhaltende komplette und partielle Remissionen beobachtet, die innerhalb von einem Jahr nach Beginn der Behandlung auftraten und für mindestens sechs Monate anhielten [1]: Die Ansprechrate unter dem Virus lag bei 16,3% (im Vergleich zu 2,1% unter der Behandlung mit subkutan gegebenem GM-CSF alleine; p < 0,001), die mediane Überlebenszeit betrug mit T-VEC 23,3 Monate, mit GM-CSF 18,9 Monate (p = 0,051).

Onkolytische Viren werden auch in Kombination mit Checkpoint-Inhibitoren untersucht: Mit der Kombination aus T-VEC und Ipilimumab wurden bei bislang 18 Patienten keine dosislimitierenden Toxizitäten beobachtet, dafür aber eine Remissionsrate von 56%, so Steven.

red

 

Satellitensymposium "Oncolytic immunotherapy – rationale and reality" im Rahmen des 5th European Post-Chicago Melanoma/Skin Cancer Meeting am 26.6.2015 in München, unterstützt von Amgen GmbH, Zug/Schweiz.