Umfassendes und zielgerichtetes Testen dank neuer Technologien

Angesichts der sprunghaft angestiegenen Auslastung der medizinischen Labore bei der Testung auf das Coronavirus erklärt der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Diagnostica-Industrie (VDGH), Ulrich Schmid: „In der Pandemie ist ein umfassendes und zielgerichtetes Testen auf das Coronavirus unverzichtbar. Neue Testtechnologien können die bisherige Diagnostik ergänzen und Engpässe abmildern.“
Die IVD-Industrie kann weitere Testtechnologien zur Verfügung stellen, die als Ergänzung für den direkten Erregernachweis geeignet sind. Knappheiten in der Akutdiagnostik kann damit entgegengetreten werden. „Die Hersteller entwickeln Testmöglichkeiten, die sowohl im fachärztlichen Labor als auch patientennah einsetzbar sind“, sagt Schmid.  Insbesondere Anti­gentests bieten ein großes Potenzial. Sie ermöglichen schnelle Testergebnisse und sind breit anwendbar. Des Weiteren stellen patientennahe PCR-Test-Applikationen (Point-of-Care-Tests) sowie Multiplex-Tests, die z. B. Coronaviren und Influenzaviren in einem Schritt detektieren und unterscheiden, eine sinnvolle Ergänzung für den Erregernachweis dar. Der VDGH appelliert an die Politik, ein klares Signal zu den Elementen einer künftigen Teststrategie zu setzen.

Gabriele Köhne
koehne[at]vdgh[dot]de


DiagnostikNet|BB startet erfolgreich die erste Diagnostik-Messe der Saison

Die CACLP (Chinese Association of Clinical Laboratory Practice Expo) öffnete vom von 21. bis 23.8.2020 in Nanchang ihre Pforten. Das Interesse am Berlin-Brandenburger Ländergemeinschaftsstand war dabei hoch: Neben COVID-19-Diagnostik waren Tests für Onkologie, Infektiologie und Autoimmunität sowie Reader-Systeme und Microarrays ebenso gefragt wie Antikörper und -gene, Kontrollen, Referenzmaterialien und humanes Biomaterial. Zu den wichtigsten Messetrends gehörten die patientennahe Diagnostik sowie Tests im Bereich Chemilumineszenz, Massenspektrometrie und Nukleinsäure-Diagnostik im Rahmen verschiedener Vorführungen.
Aussteller und Organisator waren nicht persönlich vor Ort. In engem Dialog mit ihnen präsentierte stattdessen ein branchenaffines, lokal ansässiges Expertenteam das gesamte Portfolio. Ergebnis: ein ausführlicher Messebericht mit individuellen Leads, Markttrends und Vermarktungstipps für jeden Aussteller.
Die nächsten Termine für die Berlin-Brandenburger Ländergemeinschaftsrepräsentation werden die ANALYTICA (19.–22.10.20, virtuell) und die MEDICA (16.–19.11.20, Düsseldorf) sein.

Hannes Thonagel | h.thonagel[at]diagnostiknet-bb[dot]de | Tel +49 1590 4045588


Einladung  zum 50. Davoser-Kongress

Der Schweizerische Verband Medizinischer Praxis-Fachpersonen (SVA) ist eines der 17 ordentlichen Mitglieder der Schweizerischen Union für Labormedizin SULM. Der SVA-Jahreskongress wird bereits seit 50 Jahren in der Davoser Alpenstadt durchgeführt, erstmals 1970 unter dem damaligen Verband der diplomierten Arztgehilfinnen, VDA. Seitdem hat sich einiges verändert …

Meilensteine sind Ereignisse von besonderer Bedeutung, geprägt von Entdeckungen und Erkenntnissen aus Forschung und Innovation. Am diesjährigen SVA-Kongress geht der Blick auf die Kulturgeschichte von Medizin, Technik und Zivilisation zurück. Wir lassen Wichtiges rund um den Beruf der Medizinischen Praxisassistentin Revue passieren. Es sind Geschichten aus dem Praxislabor und eine Zeitreise durch die Hausarztmedizin. Sie beginnt am Anfang des Lebens mit der Geburtshilfe und geht bis zum Lebensende mit der Palliativmedizin. Es sind Errungenschaften und Entwicklungen rund um das Leben, aber auch die medizinischen Herausforderungen bei hochaltrigen Menschen; bei der Rettungsmedizin wird gar von einem Quantensprung gesprochen. Zudem beleuchten wir die Entwicklung der Arzt-Patienten-Beziehung. Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme von Praxisteams, MPA und MPK, BMA und Ärzten. Die Tagung ist SGAIM- und SVA-akkreditiert. Der Kongress findet vom 6.–8. November 2020 im Kongress­zentrum Davos statt, Anmeldungen unter davoser-kongress.ch

Marianne Schenk – mschenk[at]sva[dot]ch


SARS-CoV-2-Tests: Auf die richtige Zielgruppe kommt es an

Rund 10,5 Millionen SARS-CoV-2-PCR-Tests haben die fachärztlichen Labore seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland erbracht. Wöchentlich haben sie ihre Kapazitäten ausgebaut – von rund 100.000 Tests pro Woche zu Beginn der Pandemie in den ersten Märzwochen auf heute über eine Million Tests pro Woche! Das ist immens, eine große Leistung, die die Fachärzte im Labor gemeinsam mit ihren Mitarbeitern gestemmt haben. Mit Fug und Recht dürfen die fachärztlichen Labore in Deutschland sagen, dass sie einen großen Teil dazu beigetragen haben, dass das Land bisher so gut durch die Pandemie gekommen ist.

Zahlen aus dem benachbarten EU-Ausland, aber auch aus den USA zeigen, dass insbesondere auch die umsichtige Teststrategie hierzulande ein Garant dafür war, die Pandemie im Zaum zu halten – und das sollte auch so bleiben. Dazu braucht es aber eine weiterhin so weitsichtige Strategie der Bundesregierung und ein Festhalten an der bewährten Strategie des „Testen, testen, testen – aber gezielt“. Denn es kommt nicht darauf an, wie viele Menschen getestet werden, sondern, dass die richtigen Zielgruppen adressiert werden. Anlasslos Reiserückkehrer auch aus Nicht-Risikogebieten zu testen, bringt keine zusätzlichen Erkenntnisse und ist weder aus medizinischer noch aus epidemiologischer Sicht sinnvoll. Das sollten all diejenigen bedenken, die nach noch mehr Tests rufen.

Cornelia Wanke – c.wanke[at]alm-ev[dot]de


Corona-Spezial: Informationen über und für Biotech-Unternehmen

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus und zur Behandlung von COVID-19 nehmen Biotechnologieunternehmen eine wichtige Rolle ein. Sie produzieren diagnostische Tests und entwickeln diese weiter, sie forschen an Therapien und Impfstoffkandidaten. Rund 70 Mitgliedsunternehmen von BIO Deutschland arbeiten auf den Gebieten Diagnostik, Therapien und Impfstoffe bzw. liefern solchen Unternehmen zu. Im „Corona-Spezial“ der BIO Deutschland-Webseite sind kurze Informationen zu diesen Mitgliedern hinterlegt. Zudem sind dort weitere für Unternehmen nützliche Inhalte aufgeführt, um während der Corona-Pandemie den Geschäftsbetrieb (besser) aufrechterhalten zu können, z. B. Informationen zur Landesförderung (Säule II – Start-up-Schutzschild) und zu Förderprogrammen der Bundesministerien und der Europäischen Kommission, Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung, Stellungnahmen und Einschätzungen von BIO Deutschland, weitere Informationen aus Bundesministerien und anderen Organisationen sowie Angebote von BIO Deutschland-Mitgliedern. Die Inhalte in diesem Spezial werden kontinuierlich ergänzt und aktualisiert.

www.biodeutschland.org/de/corona.html


MTA-Reform:  Mehr Qualität und Stringenz

Theoretische Ausbildung stärken, Praxisanleiter-Pflicht abwenden, keine Ausnahmen für Heilpraktiker/-innen: Der Berufsverband Deutscher Laborärzte hat im August konkrete Optimierungen des geplanten MTA-Reform-Gesetzes vorgestellt.
Mit den wachsenden Anforderungen an die Arbeit im medizinischen Labor soll die theoretische schulische Ausbildung nach den Plänen der Laborärzte/-innen um ca. 20 % ausgebaut werden. Damit auch kleine Labore ausbilden können, fordert der BDL, die geplante Verpflichtung zur Stellung von Praxisanleitern/-innen entfallen zu lassen. Heilpraktiker/-innen sollen keine Labortätigkeiten mehr übernehmen oder anordnen dürfen, die originär medizinisch-technischen Assistenten/-innen – künftig: Medizinischen Technologen/-innen – vorbehalten sind.
Insgesamt möchte der BDL erreichen, dass neue Ausbildungsstätten gegründet und bestehende ausgebaut werden, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Hierzu soll auch die Orientierung an internationalen Ausbildungsstandards beitragen. Positiv bewertet wird an den bisherigen Reformvorschlägen der Bundesregierung, dass die Durchlässigkeit zwischen den Ausbildungsgängen erhöht wird.


Jens Philipp Michalke – buero-berlin[at]bdlev[dot]de